Welcher Schreibtyp bist du? Test & Tipps für typische Schreibprobleme

Genauso wie es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt, geht auch jeder Mensch auf seine ganz eigene Art und Weise an das Schreiben heran. Hier erfährst du, welcher Schreibtyp du bist und wie du diese Erkenntnis für dein nächstes Schreibprojekt nutzen kannst.

Welcher Schreibtyp bist du? Test & Tipps für typische Schreibprobleme
© deagreez
Erstellt von LAS-Redaktion vor 4 Jahren
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Beim Schreiben ist es nicht nur wichtig zu wissen, welche Herangehensweisen und Techniken für dich funktionieren, sondern auch, welche nicht in Frage kommen. Selbsterkenntnis ist schließlich der erste Weg zur Besserung – so lassen sich Schreibblockaden lösen oder sogar ganz vermeiden.

Schreibtyp 1: Pläne über Pläne

Planung ist für dich das A & O? To-Do-Listen sind für dich eine wahre Erfüllung? Dann gehörst du wahrscheinlich zum Schreibtyp 1: Planer*innen beginnen meist mit der Erstellung eines Zeitplans, denken von der Deadline aus zurück zum Ist-Zustand und halten in einer oder mehreren Listen fest, welche Schritte bis dahin erledigt werden müssen und haken diese fein säuberlich ab. Bevor das erste Wort geschrieben wird, legt eine Gliederung die Struktur und den Inhalt der einzelnen Abschnitte des Textes fest. Auch richtig formatieren hat meist eine hohe Priorität und wird mit großer Präzision betrieben, bevor überhaupt das erste Worte geschrieben wurde. Beim Schreiben selbst gehen Planer*innen meist ebenso strukturiert vor und schreiben chronologisch, statt in den Abschnitten hin- und herzuspringen, denn das könnte den Plan durcheinanderwerfen. Dabei muss stets die perfekte Formulierung gefunden werden – Stichpunkte im Fließtext oder umfassende Überarbeitungen im Nachhinein sind nicht gewünscht.

Häufige Probleme von Planer*innen

So ordentlich und geradlinig dieses Vorgehen auch klingt: Wer viel Zeit mit der Planung verbringt, kann sich wortwörtlich verzetteln. To-Do-Listen und das Basteln an der Formatierung können auch Formen der Prokrastination sein und mehr aufhalten als dem Zweck dienen. So bleibt manchmal zu wenig Zeit für den eigentlichen Schreibprozess. Planer*innen, die zudem chronologisch schreiben, vergessen leicht, dass Hausarbeiten und andere wissenschaftliche Arbeiten Forschungsarbeiten sind – und in der Forschung weiß man schließlich in den meisten Fällen nicht im Voraus, wie das Fazit lauten wird.

Tipp: Genauso wie du deinen Schreibprozess planst, kannst du dir auch eine Deadline für die Planung setzen, um dich nicht zu lange mit ihr aufzuhalten, auch wenn sie noch nicht abgeschlossen ist. Erlaube dir, hin und wieder von deinem Plan abzuweichen und auch in deiner Arbeit zu springen, wenn du ein anderes Forschungsergebnis als erwartet erhältst.

Schreibtyp 2: Einfach drauflos schreiben

Du sprühst vor Ideen? Du hast so viele Gedanken, die nur darauf warten, zu Papier gebracht zu werden? Dann kann man dich getrost dem Schreibtyp 2 zuordnen: Drauflosschreiber*innen haben keine Probleme, viel Text zu produzieren. Sie halten sich nicht lange mit Listen oder der Formatierung auf, sondern gehen direkt ans Werk.

Häufige Probleme von Drauflosschreiber*innen

Wer einfach drauflos schreibt, läuft Gefahr, den roten Faden zu verlieren oder diesen von vornherein zu vernachlässigen. Auch können sich durch den Fokus auf den Inhalt sprachliche No-Gos einschleichen, der Überblick verloren gehen oder “Fleißarbeiten” wie die Formatierung oder eine sinnvolle Gliederung zu kurz kommen.

Tipp: Wenn deine Ideen unbedingt raus müssen, halte sie zunächst in Stichpunkten fest und erstelle auf dieser Grundlage eine Gliederung, bevor du mit dem Ausformulieren beginnst. Auch solltest du dir einen Überblick über die Länge deines Textes verschaffen und die Wortanzahl auf die Abschnitte aufteilen, um nicht aus dem Ruder zu laufen. Auch ein grober Zeitplan verhindert das Chaos.

Schreibtyp 3: Mit Puzzeln zum Ziel

Für dich ist Schreiben wie Denken? Das große Ganze ergibt sich für dich erst beim Zusammensetzen der einzelnen Teile? Dann bist du im Schreibtyp 3 anzusiedeln: Puzzler*innen betreiben Patchwork mit ihren Texten, springen nach Lust und Laune zwischen den Abschnitten hin und her, ergänzen hier und da etwas, schreiben mehrere Versionen, streichen etwas heraus und fügen einen neuen Gedanken hinzu. Ein kreativer Umgang mit dem eigenen Schreibprozess, der auf kein vorgefertigtes Ergebnis hinarbeitet und voller Überraschungen steckt.

Häufige Probleme von Puzzler*innen

Auch wenn das anti-chronologische Schreiben dem natürlichen Denken des Menschen viel näher ist und das Ergebnis im Prozess entsteht, kann das Leseverständnis im Nachhinein durch das fragmentierte Arbeiten an mehreren Baustellen beeinträchtigt werden. Außerdem kann es zu Wiederholungen kommen oder Aspekte vergessen werden.

Tipp: Gehe deinen Text während des Schreibprozesses in regelmäßigen Abständen chronologisch durch und überprüfe, ob er verständlich ist und ein roter Faden erkennbar bleibt. Um Wiederholungen und Lücken zu vermeiden, hilft eine Checkliste mit Aspekten, die du einbringen möchtest und an welcher Stelle sie auftauchen sollen.
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