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PHILOSOPHIE

Aufgabe 1: Stelle deine Auffassung der Differenz von Mensch und Tier dar. Behalte dabei die Frage im Kopf ob wir Menschen uns vom Tier der Art nach oder graduell unterscheiden. 

Aufgabe 3: Erstelle aus den unterschiedlichen Positionen der Texten M2, M3 und M4 eine tabellarische Übersicht und bringe sie in den Bezug zur anthropologischen Differenz und den vergangenen Kapiteln. 

[M2] Hans Lenk: Ein gradueller Unterschied

Hans Lenk (*1935) lehrte Philosophie an der Universität Karlsruhe.

Rein biologisch [...] ist der Mensch fraglos „Glied und Produkt einer umfassenden Entwicklung“. [...] Weder als das Gemeinschaftswesen, als [...] verstandesbegabtes, sprachbegabtes [noch als] lernfähiges [...] Wesen [...] ist der Mensch vor den Tieren absolut auszuzeichnen. Tiere leben in sozialen Einheiten, vom Gänsepaar bis zum Bienenstaat. Sie vollbringen, wie Delphine oder Schimpansen, einfache intelligente Leistungen. Sie haben Kommunikationssysteme [...]. Das moral-analoge Verhalten und die Kommunikationssysteme sowie Rituale zeigen, dass auch eine Kennzeichnung des Menschen als „moralisches“ oder „symbolisches Wesen“ [...] keinen unüberbrückbaren Graben zwischen Mensch und Tier aufreißt. Zweifellos ist die besondere Verbindung aller dieser Züge charakteristisch für den Menschen, und zweifellos ist jeder Zug beim Menschen in viel höherem Grade aus- geprägt als beim Tier. Hinsichtlich jedes einzelnen Zuges besteht also ein – wenn auch riesengroßer – Gradunterschied. Ob man die einzigartige Verbindung von hochgradig ausgeprägten Fähigkeiten als qualitative Andersartigkeit ansieht, ist mehr eine Frage der Definition dessen, was „qualitativer Unterschied“ heißen soll. Menschlichem Selbstverständnis kann es sehr genehm sein, sich absolut vom Tier zu unterscheiden; daher oft jene Begriffswahl, die zum „Sprung“ führt.

Wozu Philosophie? (1974)

[M3] Bernhard Rensch: Das Wunder des Homo sapiens

Bernhard Rensch (1900-1990), Professor für Zoologie in Münster, befasste sich auch mit philosophischen Fragen.

Aufgrund der großen Zahl fossiler Vormenschen- Reste besteht kein Zweifel, dass sich die menschliche Organisationsstufe schrittweise aus einem Ast des tierischen Stammbaums entwickelt hat und dass wir mit Affen und Halbaffen der Ordnung der Primaten zuzurechnen sind. [...] Alle anatomischen, histologischen und physiologischen Unterschiede zwischen Menschen und Menschenaffen sind zunächst nur quantitativer Art. Und doch differiert der Homo sapiens nicht nur graduell, sondern prinzipiell von den höchsten tierischen Lebewesen durch seine Fähigkeit zu abstraktem, logischem Denken, durch seine Sprache, durch das Erkennen universaler Gesetzlichkeiten und darauf sich gründendes langfristiges Planen, durch die Schaffung wissenschaftlicher, künstlerischer und religiöser Werte, durch die Ausrichtung seiner Lebensführung nach selbst geschaffenen Normen, durch seine Fähigkeit seine Umwelt weitgehend neu zu gestalten, kurzum, durch seine materielle und geistige Kultur. [...] Aus einer der unzähligen tierischen Stammesrehen [gingen] Lebewesen [hervor], die trotz allen anatomischen und physiologischen Übereinstimmungen mit den höchsten Tieren, den Menschenaffen, etwas prinzipiell anderes, völlig Neuartiges wurden.

Das universale Weltbild (1991) 10 15 20 25

M4 Andrea Kern: Die falsche Prämisse

Andrea Kern (*1968) ist Professorin für Philosophie an der Universität Leipzig. Dort leitet sie seit 2002 ein Forschungsprojekt zur anthropologischen Differenz.

Die zeitgenössische Forschung zur Frage nach der anthropologischen Differenz, d. h. nach der Differenz zwischen Mensch und Tier, wird durch die Annahme bestimmt, dass diese Differenz in einem Merkmal liegen muss, das beim Menschen und nur beim Menschen zu seinen tierischen Merkmalen hinzukommt und ihn dadurch vom Tier unterscheidet. Es ist üblich anzunehmen, dass das unterscheidende Merkmal eine Fähigkeit ist [...]. Traditionelle philosophische Bestimmungen des Menschen lassen sich so verstehen, dass sie diese hinzutretende, den Menschen auszeichnende Fähigkeit benennen: der Mensch ist das vernünftige, das sprechende, das fragende, das herstellende, das in staatlicher Gemeinschaft lebende Tier. Vernunft, Denken, Sprache sind dann spezifische Fähigkeiten, die der Mensch und nur der Mensch besitzt und die ihn vom Tier unterscheiden. [...] Ebenso alt wie die Versuche, den Menschen durch eine solche ihn auszeichnende Fähigkeit zu bestimmen, sind die Einwände gegen jeden der vorgebrachten Kandidaten: Tiere denken, Tiere leben in komplexen arbeitsteiligen Gemeinschaften, sie kommunizieren miteinander, gebrauchen Werkzeuge, handeln altruistisch, lesen die Gedanken anderer, usw. D. h. in der Regel ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine vorgeschlagene Fähigkeit oder deren Spezifizierung durch Verweis auf Verhaltensweisen bestimmter Tiere in Frage gestellt wird, die zeigen sollen, dass die angeblich nur den Menschen auszeichnende Fähigkeit auch von diesen beherrscht wird. [...] Wie die Dinge liegen, scheint jede Antwort auf diese Frage zum Scheitern verurteilt. Unserem Forschungsprojekt liegt die Hypothese zugrunde, dass die Erforschung der anthropologischen Differenz deswegen in eine Sackgasse geraten ist, weil sie auf dem Boden einer falschen Prämisse geführt wird: nämlich der Prämisse, dass das, was den Menschen vom bloßen Tier unterscheidet, eine einzelne, bestimmte Fähigkeit ist, die beim Menschen hinzukommt und ihn zu Dingen befähigt, die den anderen Tieren versagt sind. Der Unterschied zwischen Mensch und Tier, so lautet unsere Forschungshypothese, ist anderer Art: Es ist ein Unterschied, der nicht in einer bestimmten, hinzutretenden Fähigkeit besteht, sondern in einer anderen Art und Weise der Einheit aller Fähigkeiten.

Die anthropologische Differenz (2013)

Kategorien:
Philosophie
Auftragsart:
Textgestaltung
Bearbeitungszeit bis
08.05.2020
Arbeitsumfang
2 Seiten (Din A4)
Inserats-ID
202023499
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Erstellt von Alina Eichwald vor 3 Jahren
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