Atypical: Eine Coming-of-Age-Serie etwas anderer Art

Erstellt von amonahan vor 4 Jahren
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In der Netflix-Serie Atypical (2017) von Robia Rashid sehnt sich der 18-jährige Sam (Keir Gilchrist) nach einer ersten Freundin. Stoff für eine klassische Teenager-Liebeskomödie, könnte man meinen, wäre da nicht Sams Besonderheit: Er ist Autist. Schafft es Netflix mit dieser Serie, ein gesellschaftliches Tabuthema zu normalisieren, ohne zu stereotypem Denken anzuregen?Ein gewöhnliches Serien-Setup feat. AutismusSam lebt in einer typisch amerikanischen, mittelständischen Familie, die mit ebenso typischen Problemen zu kämpfen hat. Dieses bekannte Serienumfeld wird jedoch aufgemischt durch die Entwicklungsstörung des schrulligen, aber liebenswürdigen Protagonisten: Die überbesorgte Mutter Elsa (Jennifer Jason Leigh) hat Sams Autismus zu ihrem Lebensmittelpunkt erklärt, Vater Doug (Michael Rapaport) weiß noch immer nicht so recht mit seinem Sohn umzugehen und Schwester und Sporttalent Casey (Brigette Lundy-Paine) spielt gern die Beschützerin ihres Bruders. Per Voiceover bekommt der Zuschauer von Sam selbst seine Eigenarten erklärt und auch seine Therapiesitzungen reflektieren sein Verhalten im Alltag auf anschauliche Weise. Der junge Serienheld ist sich seiner Besonderheit durchaus bewusst und wünscht sich manchmal einfach Normalität. Doch was ist schon normal? Eine Freundin zu haben, zum Beispiel – also stürzt sich Sam voller Eifer mit seiner strukturierten, logisch denkenden Art in dieses neue Projekt, angespornt durch seine Therapeutin Julia (Amy Okuda) und unterstützt von seinem besten Freund Zahid (Nik Dodani). Seine vollkommene Ehrlichkeit und seine Probleme mit sozialer Interaktion ermöglichen so manch humoristische Perspektive auf die Liebe und zwischenmenschlichen Kontakt überhaupt.Und wie war das mit Normalität? Ganz einfach: Niemand sei normal, meint Zahid.

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