Carl Rogers - Einleitung

Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit den Aufgaben des Lehrers im schülerzentrierten Unterricht nach Carl R. Rogers, der dafür plädierte, die Grundlagen der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie auf den Unterricht an Schulen und Universitäten zu übertragen.

Erstellt von Korrekturfabrik vor 8 Jahren
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Carl Rogers gilt als Begründer der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie, die sich dadurch auszeichnet, dass der Klient im Mittelpunkt steht und den Therapieverlauf selbst bestimmt. Rogers selbst benötigte seinen biographischen Angaben zufolge einige Zeit, um zu begreifen, dass es dem Klienten nicht hilft, ihn dazu zu bringen, „sein schlechtes Verhalten zu bekennen, auf dass er dann belehrt werden kann, welches der rechte Weg sei“[1]. Stattdessen erkannte er, dass jeder Mensch dazu fähig ist, sich selbst zu heilen, wenn er mit seinem Therapeuten in einer hilfreichen Beziehung steht. Aufgrund dieser Erfahrung veränderte er sein Menschenbild grundlegend: „Ich habe Vertrauen in die Menschen, in ihre Fähigkeiten, sich und ihre Probleme selbst zu entdecken und zu verstehen, und in ihre Fähigkeiten, diese Probleme auch zu lösen“[2]. Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie basiert auf diesem humanistischem Menschenbild, demzufolge der Mensch von Natur aus zugleich vernünftig, schöpferisch und zuverlässig ist. Rogers zufolge besitzt jeder Mensch ebenfalls eine Tendenz zur Selbstentfaltung, eine Selbstaktualisierungstendenz, aufgrund derer ein Individuum ständig danach strebt, sich weiter zu entwickeln. Das Wissen um diese Tendenz sollte Rogers zufolge auch für den Unterricht an Schulen und Universitäten genutzt werden, indem Lehrer und Dozenten den Lernenden die Möglichkeit geben, an der Themengestaltung teil zu haben, da Lernen nur dann erfolgreich sei, wenn es mit den persönlichen Interessen des Individuums vereinbar ist.

[1] Carl R. Rogers: Meine Philosophie der interpersonalen Beziehungen und ihre Entstehung. In: Ders./ Rachel L. Rosenberg: Die Person als Mittelpunkt der Wirklichkeit. Stuttgart (1980) S. 187.

[2] ebd. S. 193

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