Das Dorf in Tempelhof

Der Platz der Luftbrücke erinnert an den Exerzierplatz der Kaiserzeit, an kühne Anfänge der Luftfahrt, einen lebhaft genutzten Flughafen und die Luftbrücke als Symbol der Freiheit. Das Straßenbild heute zeigt die große Kreuzung, Mehrparteien-Häuser, viel Verkehr. Den ganz normalen City-Alltag eben.

Erstellt von besi vor 11 Jahren
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Geht man aber nur ein paar Schritte weiter, erscheint eine völlig andere Szenerie. Es wird beschaulich, ruhig, dörflich. In den kleinen Vorgärten stehen Gartenzwerge. Allenthalben blüht und sprießt es leuchtend bunt. Die so genannte Fliegersiedlung westlich des Tempelhofer Feldes wurde um 1920 als Gartenstadt konzipiert und umgesetzt. Staatssekretär Adolf Scheidet ist es zum großen Teil zu verdanken, dass keine öden Mietskasernen entstanden. Er setzte sich für eine lichte und durch Gärten aufgelockerte Bauweise ein. Schon damals gab es die Sehnsucht nach gesundem Wohnen mit viel Sonne und guter Luft. So entstand dort die für die Fliegersiedlung typische kleinteilige Bebauungsstruktur. Blickt man auf die Straßenschilder, entdeckt man mindestens 16 Namen von „Fliegerhelden“ des Ersten Weltkriegs. Daher der Name des Stadtteils. Neu-Tempelhof hat seitdem nichts von seiner Attraktivität verloren. Da ist es nicht verwunderlich, dass besonders junge Familien dort ein Eigenheim suchen. (Veröffentlichung in der Berliner Morgenpost, Rubrik: Kleine Entdeckungen)

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