Wasserverbauch im Alltag: Sparen ist möglich

Der Zettel hing im Hausflur am Schwarzen Brett: Die Stadtwerke stellen wegen Reparaturarbeiten an der Kanalisation für fünf Stunden das Wasser ab. Hätte Melanie das gestern Abend doch noch gesehen – aber es war spät geworden und sie wollte nur noch ins Bett. Heute Morgen also blieb der Wasserhahn trocken. Kein Zähneputzen, keine Dusche, kein Haarewaschen, kein Kaffee. Und die Toilettenspülung funktioniert auch nicht! Sabine, ihre Mitbewohnerin in der WG, war die Rettung: Sie hatte vorsorglich einen Eimer Wasser abgefüllt und der stand jetzt zur Verfügung.

Erstellt von tommie66 vor 7 Jahren
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Weit kommen die beiden nicht damit. Ein Eimer fasst zehn Liter Wasser. Zähneputzen geht ja noch – da liegt der Verbrauch bei ungefähr einem Liter. Aber allein beim Duschen rauschen pro Minute 15 Liter durch die Leitung. Und pro Toilettenspülung sind gleich zehn Liter, also der ganze Eimer, weg. Bis die Stadtwerke das Wasser wieder anstellen, müssen die beiden sich ganz schön einschränken. Da könnten sie schon ins Grübeln kommen. Wie viel Wasser bester Qualität doch so jeden Tag einfach durch den Abfluss verschwindet.

Tatsächlich wird in den meisten Haushalten immer noch Wasser verschwendet. Da lassen viele den Hahn beim Zähneputzen oder Händewaschen einfach aufgedreht. Da wird bei fließendem Wasser geduscht, egal ob eingeseift ist oder nicht. Nicht jede Erdbeere braucht einen extra Wasserstrahl – Obst lässt sich auch in einer Schüssel waschen. Und es ist ja so bequem mit der Spülmaschine: Ein Knopfdruck und sie reinigt das Geschirr - ob sie ganz gefüllt ist oder nicht.

Am meisten verbraucht die Toilettenspülung. Zehn Liter bei jeder Spülung, wenn keine Spartaste eingebaut ist. Die kann den Verbrauch um die Hälfte reduzieren. Sparen beim Wassertrinken lohnt sich dagegen nicht: Pro Tag verbraucht jeder Bundesbürger nur rund drei Liter Trinkwasser.

Sparen lohnt sich zum Beispiel beim Blumen gießen und im Garten. Regenwasser eignet sich prima zum Bewässern und lässt sich leicht in Tonnen sammeln. Ganz Clevere bauen sich unterirdische Zisternen in den Garten, da kann das gesammelte Wasser nicht so schnell verdunsten und ist vor Verunreinigungen geschützt.

In modernen Wohnanlagen hat sich eine Grauwasseranlage bewährt. Über ein ausgeklügeltes System von Leitungen fließt aus jedem Haushalt gebrauchtes Wasser aus der Dusche, der Badewanne und dem Waschbecken in ein Auffangbecken. Dort wird es gefiltert und desinfiziert. Das Grauwasser kehrt dann auf dem umgekehrten Weg zurück in die Haushalte und wird in die Toilettenspülung eingespeist.

Übrigens: Wasser kannst du gar nicht „verbrauchen“ – denn jeder Tropfen kehrt in einem ewigen Kreislauf wieder: Was verdunstet, fällt als Regen wieder auf die Erde, was du ausscheidest, wird geklärt und aufbereitet, und was die Wasch- und Spülmaschinen abzapfen, wird ebenfalls geklärt und kehrt als Frischwasser in den Kreislauf zurück. Richtig sollte es also heißt: Wir gebrauchen – nicht verbrauchen – Wasser. Im Universum geht nichts verloren.

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