CIA – ihr größter Krieg in der Geschichte

Der größte Krieg in der Geschichte der CIA war ein geheimer: Der Krieg gegen die Kommunisten auf Laos, der 1960 seinen Anfang nahm.

Erstellt von prosil vor 8 Jahren
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Laos, Hauptstadt Vientiane, das einzige Binnenland Südost-Asiens war und ist wegen seiner Lage zwischen China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar ein geostrategisch besonders attraktives Gebiet. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wollten die USA sich dieses Gebiet daher aneignen und die Landansprüche der Kommunisten vereiteln, es folgte der größte Krieg in der Geschichte der CIA. Doch die ganze Welt wusste nichts davon.

Wie alles begann

1954 wurde Laos politisch neutral. Das hauptsächlich von buddhistischer Religion geprägte Land hatte eine Konstitutionelle Monarchie, die aus drei Parteien bestand. Der Konservativen, der Neutralistischen und der Kommunistischen. Dieses System machte sich die USA zur Nutze um es zu Unterlaufen und das Land zu destabilisieren. Die CIA versorgte die Konservativen mit militärischen Waffen, die USA hingegen die Neutralistischen und die Kommunistischen. Natürlich inoffiziell. Es folgte ein Bürgerkrieg. Das Ziel war erreicht: Die USA hatte nun einen Grund und ausreichend Argumente um in Laos offiziell einzugreifen mit dem vorgegaukeltem Ziel, die Neutralität des Landes wieder herzustellen und die vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen mit Hilfsgütern zu versorgen.

Die große Lüge

Als Entwicklungshilfe propagiert und als Reis getarnt wurden in Wirklichkeit Waffen in das Land geschmuggelt und in dem streng geheimen Talgebiet Long Cheng 400 Landebahnen errichtet. Der Kampf gegen die Kommunisten begann. Als private Fluggesellschaft und die damals größte kommerziell genutzte, übernahm AIR AMERICA die angeblichen Hilfsgüterlieferungen. Erst nach dem Krieg kam die Wahrheit ans Licht. Die AIR AMERICA war in Wirklichkeit ein Unternehmen der CIA! Anfang der 1960 bekräftigten dann die politischen Kontrahenten John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow in einer Pressekonferenz in Wien die Neutralität von Laos wieder herstellen zu wollen und 1962 wurde es auch offiziell als neutral anerkannt. In Wirklichkeit gingen die Kämpfe jedoch weiter, unbemerkt und streng geheim. Sogar in Laos lebende Menschen abseits des Gebietes rund um Long Cheng hatten keine Ahnung davon.

Der Krieg

Nun waren also die 400 Landebahnen in Long Cheng, einem Gebirgstal zwischen Xaisomboun und der laotischen Hauptstadt Vientiane errichtet. CIA- Agenten kamen ins Land. Flächenbombardements durch B52er- Bomber warfen mehr Bomben ab als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen. 800.000 Menschen waren auf der Flucht. Die besonders betroffenen Gebiet e– „Das Tal der tausend Tonkrüge“- und zusätzliche Umgebung von Long Cheng bewohnten damals hauptsächlich mittelalterliche Völkergruppen. Die meisten von ihnen verschwanden, wurden getötet. Die USA verwendeten sogar Laser-Bomber um die, in Höhlen Schutz suchenden Bewohner zu vernichten. Zu Bodenkriegern wurden vor allem Thais von der CIA ausgebildet. Als diese Kämpfer „verbraucht“ waren, mussten deren Kinder in den Krieg ziehen. Durchschnittsalter: 14 Jahre.

Zusätzliche Falle: Opium

Der Thailändische Hmong-Generator Wang Paos unterstützte die USA indem er Söldner aus den umliegenden Gebieten aber auch aus China und Thailand rekrutierte um gegen die Kommunisten zu kämpfen. Um diese Menschenware zu erhalten, versprach er Nahrungsmittel an die betreffenden Familien und Dörfer zu liefern, denn ohne den in den Krieg ziehenden Männer, konnten die Felder kaum noch bewirtschaftet werden und Nahrungsknappheit war die Folge. Nachdem es keine Kriegsfähigen mehr zu holen gab, handelte Wang Pao auch gerne mit Opium: Er gab den bedürftigen Menschen Nahrungsmittel im Gegenzug bekam er Opium von ihnen. Opiumplantagen sind einfacher zu bestellen und erhalten als nahrungsliefernde Felder. Das Gleiche Geschäft machten dann die Dörfer mit der CIA. Das Opium wurde an die CIA-Soldaten gegen Reis getauscht und so kam es, dass die meisten Soldaten, geschätzte 70%, abhängig wurden.

Warum bekam die Welt von dem Krieg in Laos nichts mit?

Zunächst war es ein heimlicher Krieg, also wurde er von der USA-Regierung verschwiegen und als Entwicklungshilfe getarnt. Des Weiteren erklärte US-Präsident Johnson 1964 den Vietnamkrieg und entsandte unter großem medialem Interesse 1965 die ersten Bodentruppen nach Vietnam. Die Geheimbasis in Long Cheng wurde als Notlandeplatz für US-Militärflugzeuge angegeben. Zwar gab es Journalisten, denen die Ereignisse in Laos nicht entgangen waren, doch schafften deren Berichte es nie auf eine Titelseite und wurden nach wie vor von US-Regierungsseite verschwiegen. Der Vietnamkrieg war sowieso im Vordergrund.

Nach dem Laoskrieg

1975, zwei Wochen nach dem Vietnamkrieg, verlor die USA den Krieg gegen den Kommunismus in Laos. Die traurigen Zeugnisse: Es gibt Dörfer, die aus Kriegsschutt erbaut wurden. Tausende Tote, die meisten davon waren unschuldige Bewohner der bombardierten Umgebung. Es gab bis heute keine Wiedergutmachungsversuche seitens der USA. Dörfer wurden nicht wieder aufgebaut, die Bevölkerung bekam keinerlei Unterstützung, Bomben und Blindgänger wurden nicht geräumt. Die zerstörte mittelalterliche Kultur ist nicht wiederzubringen. Abgesehen von Zeitzeugen geben nur noch von Kindern gezeichnete Bilder und geschriebene Aufsätze Aufschluss über den größten Krieg in der Geschichte der CIA. Nach wie vor ist das Gebiet in und um Long Chen militärisches Sperrgebiet, es herrscht der Terrorismus und Raubüberfälle sind an der Tagesordnung.

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