Was dich an Weihnachten erwartet!

Alle Jahre wieder verlassen wir unserer WG, um über mehrere Wochen unsere Familie im Heimathafen zu besuchen. Eine Mischung aus Langeweile und Wohligkeit macht sich breit. Eine besinnliche Jahreszeit eben. Eine Zeit vor allem, in der man sich auf seine Vergangenheit besinnt.

© Andrey Kiselev
Erstellt von LAS-Redaktion vor 7 Jahren

Sei es die Oma, die einen wieder zurück in den Kindeszustand katapultiert oder die alten Schulfreunde, mit denen man zusammen die Teenagerjahre Revue passieren lässt. Die Weihnachtszeit bleibt eine ganz besondere Zeit. Wer hofft in seiner weihnachtlichen Heimat trotz dieser ganzen Aufgebote etwas erledigt zu bekommen, enttäuscht sich selbst. Was man sich für die Ferien vornimmt, wird selten erledigt. Denn man muss:

Oma erklären, was man eigentlich studiert!

"Kommunikationsmawas?! Kind, kann man damit denn überhaupt Geld verdienen?" Obwohl man der Oma dann beschwichtigend verspricht, dass man etwas ganz Standfestes studiert, ist man sich da selber nicht so sicher. Eigentlich ist man auch eher wegen der Plätzchen hier. Die machen einen schön nostalgisch und setzen tief vergrabene, aber schöne Erinnerungen frei. Mit vollem Mund erklärt man dann der Oma, wie der Beruf -- oder ein ähnlicher -- früher hieß, in der Hoffnung sie spricht nicht schlimmere Themen wie Partnerwahl oder Familiengründung an.

Viel zu viel Essen bei Muttern!

Shopping! Jetzt nach Weihnachten kann man noch schön die freie Zeit zwischen den Jahreszeiten nutzen, um sein Weihnachtsgeld auf den Kopf zu hauen. Passend zu den Socken, die man geschenkt bekommen hat, kann man sich nun endlich diese eine Jeans gönnen! Erwartungsfroh nimmt man das Model in entsprechender Größe mit in die Umkleidekabine, um dann festzustellen, dass sich vor allem um die Körpermitte etwas Masse angesammelt hat. Ein Klassiker, sobald man die Eltern besucht! Nicht nur das ausladende Weihnachtsessen lässt sich gerne auf die Hüften nieder. Auch ein reger Plätzchenverbrauch und das paschahafte Rumfläzen im alten Kinderzimmer machen sich in kurzer Zeit bemerkbar.

Sich mit den alten Schulfreunden auf dem Weihnachtsmarkt abschießen!

Darauf freut man sich eigentlich am meisten. Wie sehr man auch seine Eltern, Geschwister und die Oma lieb hat, den größten Spaß hat man mit den alten Komplizen aus der Schulzeit. Dick eingepackt trifft man sich auf dem Weihnachtsmarkt in seiner Heimatstadt genau vor dem Stand, an dem man seinen ersten Glühwein mit genau denselben Freunden und mit katastrophalen Folgen geschlürft hatte. Nun verträgt man etwas mehr und hat sich noch mehr zu erzählen. Jeder studiert etwas Unterschiedliches. Dementsprechend werden die unterschiedlichsten Geschichten und Erlebnisse verarbeitet. Obligatorisch lacht man zum Abschluss noch zusammen über die ulkigen alten Lehrer und lästert über die Karrieren alter Klassenkameraden. Diese fröhlichen Runden arten immer etwas aus, aber sie machen Lust auch Neujahr in der Heimat zu verbringen. In der Hoffnung, dass man auch mit diesen alten Freunden Silvester übersteht.

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