II. Kiezdeutsch in der Schule

In multilingualen Großstädten formten sich im Laufe der Zeit soziolektale beziehungsweise ethnolektale Sprachfärbungen des Deutschen zu einem partiell separaten Sprachsystem, welches sich selbst Ghettoslang nennt. Dieses Sprachphänomen soll in Hinsicht auf die Fremdsprachenunterrichtstauglichkeit untersucht werden.

Erstellt von sprintaa vor 10 Jahren
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Gegenstand der Arbeit ist die Erforschung der Unterrichtstauglichkeit des Kiezdeutschen im bilingualen Fremdsprachenunterricht.Anstoß dieser Arbeit war die fehlende Berücksichtigung des Kiezdeutschen in jeglichen polnischen Fremdsprachen-Schulbüchern, obwohl Kommunikation in der Bundesrepublik, sogar in dem öffentlichen Diskurs, durch diesen Ethnolekt geprägt wird. Gegenstand der Untersuchung ist die Ergründung des Registerwechsels, um die Unterrichtseignung für den DaF-Unterricht zu erforschen. Nicht allein linguistische, vielmehr auch kulturelle Rückschlüsse sollen gezogen werden, um die neu errungenen Erkenntnisse in die Linguistik, Pädagogik, Soziologie und Psychologie einfließen zu lassen. Diese Varietät der deutschen Sprache soll in ausgewählten Kategorien in Hinblick auf Grammatik aus-geforscht werden, um die Zugänglichkeit für nicht Kiezdeutsch bewanderte Menschen zu vermehren. Zum Trotz aller Kritiker ist die Zielsetzung, die Erstellung von Antithesen, die die Erfindungsgabe und Vereinfachung von kommunikativen und zweckdienlichen Funktionen bestätigen. Die wirkende Inkorrektheit des Kiezdeutschen soll unzweifelhaft widerlegt werden. Die vorliegende Untersuchung wird unter Umständen anders-geartete Anreize für den Fremdsprachenunterricht setzen. Eine Adaptivität an die Wirklichkeit der aktuellen Deutschen Gesellschaft könnte im Idealfall in den Fremdsprachenunterricht eingeflößt werden. „Kiezdeutsch konnte sich zu einem Dialekt des Deut-schen entwickeln (…)“ bringt Heike Wiese die aufsteigende Relevanz zum Ausdruck. Wie schon in der Kurzbeschreibung erwähnt wurde, fand das Kiezdeutsche seinen Ursprung in Großstädten und da die „Islamisierung“ und Urbanisierung Deutschlands weiterhin zunimmt, rückt folglich auch immer stärker das Kiezdeutsche ins Rampenlicht der Gesellschaft. Höchstwahrscheinlich wird auf das Kiezdeutsche in DaF-Schulbüchern nicht zurückgegriffen wegen des schlechten nachgesagten Rufes. „Dönerdeutsch“ und „Kanak-Sprak“ sind nur Beispiele aus den zahlreichen pejorativen Bezeichnungen für das Kiezdeutsche.

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