Newsletter-Text zu einer Kinderfest-Kunstaktion

Glücksgefühle aus der Farbdose

Geschafft, aber mit leuchtenden Augen saß Marcel Neugebauer nach dem Kinderfest im Gras. „ Wir sind heute regelrecht überrannt worden“, freute er sich. „Über 50 Kinder und Jugendliche haben gesprayt und trotzdem mussten wir noch viele wegschicken.“ Kunststück: Wann haben die Kids auch schon einmal die Chance, unter kompetenter Anleitung ganz legal zur Dose zu greifen?

Sprayer genießen keinen allzu guten Leumund. Was an Hauswände, Schilder und Brücken gesprüht wird, ist nicht nur ärgerlich, sondern verursacht Kosten, wenn das Geschmiere wieder entfernt wird.

Erstellt von Schreibcoach vor 11 Jahren
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Dass es aber auch ganz anders geht, wenn die Liebe zur Dose richtig kanalisiert wird, hat das Duo Marcel Neugebauer und Frank Nossack in Dallgow schon häufig bewiesen. Man denke nur an die farbenfrohen Dorfansichten, die den Tunnelzugang zum Regionalbahnhof von einer tristen Betonrampe zum Kunstwerk im öffentlichen Raum erhob. Der professionelle Spraykünstler Marcel Neugebauer übernimmt im Team die künstlerische Leitung, während Streetworker Frank Nossack Kontakte herstellt und den Kids Gelegenheiten verschafft, ihr Können zu entwickeln und unter Beweis zu stellen.

Zum Kinderfest steuerte er die Idee bei, eine „künstlerische Brücke“ zwischen dem Grundschulfest und dem Kinderfest der SEND zu bauen. Da traf es sich gut, dass

sich die Schüler bereits im Vorfeld künstlerisch mit dem Schulfestmotto

 „Mittelalter“ auseinandergesetzt hatten. So wie Felix Sparbrod und Joe Becker zum Beispiel. Die beiden Fünftklässler hatten in der Schule ein Wappen vorbereitet, wussten aber noch nicht so recht, wie es beim Sprayen zum Einsatz kommen sollte. Das bunte Treiben auf der Festwiese inspirierte sie dann zu einem Jahrhunderte überbrückenden Motiv. „Mickymaus meets Mittelalter“ oder ähnlich würde man es in der „echten Kunstwelt betiteln. Auch die bunten „Kuscheldrachen“ von Paula, Emily und Michelle wecken Assoziationen zu den Werken zeitgenössischer Künstler. Betrachter mit einer Vorliebe für künstlerischen Realismus werden besonders von den Rittern, Schwertern, Brunnen und Toren der jungen Künstler angetan sein.

Wie harmonisch die Bilder im Ganzen wirken, ist überraschend, denn alle sind im Rahmen von spontanen Arbeitsgemeinschaften entstanden, die sich erst auf der Festwiese gefunden haben. Ohne Neid oder Allüren haben die jungen Künstler zusammengearbeitet. Das kann nicht genug gewürdigt werden, beweist es doch, dass gut angeleitete Kunstprojekte bestens geeignet sind, in kurzer Zeit positive Gemeinschaftserlebnisse zu stiften. Davon könnten wir alle mehr gebrauchen!

Wer es verpasst hat, die großformatigen Kunstwerke beim Kinderfest anzuschauen, kann das ab sofort in der Grundschulturnhalle nachholen. Dort haben die fröhlichen Gemeinschaftswerke die Ballustrade in eine Galerie verwandelt.

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