Anfang einer Hausarbeit über Theodor Fontanes "Die Poggenpuhls"

Theodor Fontanes Spätwerk „Die Poggenpuhls“ wurde von der Forschung lange Zeit lediglich als Vorstufe zu seinem Roman „Der Stechlin“ betrachtet. Ein Grund dafür ist die von der Rezeption und im Übrigen auch von Fontane konstatierte Handlungsarmut, die für beide Romane charakteristisch ist.

Erstellt von SprachKunst vor 7 Jahren
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Auch wenn „Der Stechlin“ bis heute wesentlich mehr Beachtung gefunden hat, wurde die Degradierung der „Poggenpuhls“ inzwischen überwunden. Im Sinne dieser vergleichenden Tradition macht Brinkmann in seinem Nachwort zur Reclam-Ausgabe der Poggenpuhls darauf aufmerksam, dass es scheine, als behandele Fontane in den Poggenpuhls, im Gegensatz zum Stechlin, weder „die Frage der Zukunft“ noch „die Auseinandersetzung von Alt und Neu“. Sicherlich wird in den Poggenpuhls diese Auseinandersetzung zwischen Tradition und Moderne nicht so explizit kommuniziert und diskutiert wie etwa durch den revolutionären Diskurs im Stechlin, aber auch „Die Poggenpuhls“ thematisieren den Bedeutungsverlust des Adels in der wilhelminischen Gesellschaft, die sich im Übergang von der klar strukturierten Ständegesellschaft in eine dynamische Klassengesellschaft befindet. Die Auseinandersetzung zwischen alt und neu wird dabei vor allem an der Figur Eberhard von Poggenpuhl sichtbar, der sehr deutlich sowohl von der Tradition der Vergangenheit geprägt ist, als auch Sympathien für die Moderne hegt. Diese Stellung der Figur zwischen den beiden Polen Alt und Neu soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.

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