Ein Himmel voller Plätzchen

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Gleich am nächsten Abend schlief Lucia bei ihrer Freundin. Dicht aneinander gekuschelt lagen sie in Jasminas Bett, das direkt unter einem großen Dachfenster stand. Ganz allmählich zog oben am Himmel das Abendrot auf und warf sein flammendes Licht weit übers Firmament. Für eine kleine Weile waren  die Gesichter der beiden Mädchen rot erleuchtet und sie schauten einander ganz aufgeregt an: „Jetzt backen sie wieder!“ flüsterte Jasmina der Lucia ins Ohr. „Ob mein Schutzengel auch daran denkt, dass ich am allerliebsten Schokoladensterne mit bunten Kügelchen esse?“

Erstellt von Text-Fee vor 11 Jahren
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„Und ich mag am liebsten Lebkuchenherzen mit dickem Zuckerguss“, murmelte  Lucia leise vor sich hin.

Und wie die beiden weiter versonnen in den Abendhimmel schauten und dabei mit wässrigem Mund an ihre Lieblingsplätzchen dachten und inbrünstig hofften, dass die Schutzengel sie auch nicht vergessen würden, geschah hoch oben etwas Seltsames. Ganz plötzlich tat sich der Himmel einen Spalt auf und eine große Hand mit weißen Handschuhen schob sanft die Abendwolken  ein Stückchen zur Seite. Und siehe da, Schneeflocken gleich fielen weiße Kokosmakronen mitten auf Jasminas Bett. Und etwas später auch ein riesengroßes Lebkuchenherz mit dickem Zuckerguss.  Aber das sahen Lucia und Jasmina nur noch von weitem und ganz verschwommen.

Denn genau in dem Moment als die Plätzchen vom Himmel rieselten, fielen den beiden Mädchen die Augen zu. Mit Absicht. Das Christkind und die Schutzengel lassen sich nämlich nicht gern auf die Finger sehen.

Erst am nächsten Morgen sahen die Freundinnen die Bescherung: Kokosmakronen und Lebkuchenherzen rundum und vor ihnen Großmutter, die die Hände über dem Kopf zusammenschlug. „Ja, wo um alles in der Welt kommen denn die Weihnachtsplätzchen her. Jetzt mitten im Juli!“

„Aber Großmutter, die haben unsere Schutzengel vom Himmel fallen lassen. Gestern bevor wir eingeschlafen sind. Ganz sicher. Wir haben das beide noch ein bißchen gesehen.“

„Soso, ihr zwei Träumer“, schmunzelte Großmutter. „Und jetzt aber aufgestanden, angezogen und gewaschen. Das Frühstück ist fertig!“

So war es immer. Wurde es spannend, fiel den Erwachsen ganz bestimmt etwas ein, was gerade getan werden musste....Warum das nur so war?

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