Outsourcing

Erstellt von Castortroy vor 7 Jahren
Teilen

Der Begriff des ‚Outsourcing‘ unterliegt keiner klaren oder einheitlichen Definition[1], dennoch drückt dieser Terminus klar aus, dass etwas nach außen verlagert wird.

Einige Quellen beziehen das Outsourcing nur auf Bereiche eines Unternehmens, die vormals selbst durch das Unternehmen bearbeitet wurden und dann an einen Fremdanbieter weitergegeben wurden, wieder andere sehen im Outsourcing die Verwendung externer Mittel und die Leistungen von Dritten in ihrer Gänze. Teils bezieht sich der Terminus auch nur auf Dienstleistungen, die ein Unternehmen via Dritte und somit extern bezieht.

Im Grunde bleibt, egal welche Definition angewandt wird, eines gemeinsam: Die Abhängigkeit eines Unternehmens bezüglich einer Aufgabe, eines Teilebereichs der Arbeitsprozesse oder mehr einer weiteren Stelle, einem Partner. Diese Verlagerung der Aktivitäten nach außen, sowohl von Leistungserstellungen oder auch Teilerstellungen bringt Vor- wie auch Nachteile mit sich. Auch können sich Outsourcing-Maßnahmen in unterschiedlichem Umfang darstellen, so stellen sich im IT-Bereich meist als sehr umfassend dar[2], es werden mitunter dadurch komplette Umwälzungen im betreffenden Unternehmen vorgenommen. Doch selbst, wenn es sich nicht um ein Outsourcing in dieser Größenordnung handelt, sticht die Bedeutung der Wahl des richtigen Partners für ein Projekt oder eine Aufgabe ganz klar ins Auge. Die Vorteile sind ganz klar: Das Unternehmen kann sich selbst effizienter und konzentrierter den entsprechenden Kernaufgaben und –Funktionen widmen, es ist zu einem Teil entlastet. Hiermit gehen auch mitunter Einsparungen einher, da eventuell sonst nötige Personalkosten für Weiterbildungen und dergleichen sowie auch technische Anschaffungen u.ä. nötig wären. Nicht zu vergessen sei auch die Möglichkeit, mit der richtigen Partnerwahl auch eine Steigerung der Qualität zu erreichen. Wendet sich ein Unternehmen an einen spezialisierten Drittanbieter, so sind hier in den meisten Fällen die neuesten technologischen Möglichkeiten für die jeweilige Aufgabe vorhanden sowie Erfahrung in der Umsetzung und tiefgreifendes Wissen[3].

Als ein negativer Faktor des Outsourcings wurde bereits die Abhängigkeit des Unternehmens vom Drittanbieter genannt. Im weiteren Verlauf kann es zudem dazu kommen, dass durch die mangelnde Auseinandersetzung mit bestimmten Aufgaben die Kenntnisse und das Verständnis des Unternehmens zu der entsprechenden Aufgabe leiden, er somit in Sachen Know-How ins Hintertreffen gerät. Dies verstärkt natürlich die Abhängigkeit noch um ein Vielfaches[4]. Die ausgelagerten Arbeitsprozesse unterliegen somit nicht mehr dem direkten Zugriff des Unternehmens, können so ergo nur schwerlich auf ihre Qualität überprüft werden. Jene Drittanbieter stehen auch potentiellen Mitbewerber zur Verfügung, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit durchaus eingeschränkt sein kann. Auch der informelle Austausch und das Entwickeln von Ideen kann auf der Strecke bleiben, ist das Unternehmen doch nicht derart stark in die jeweilige Aufgabe eingebunden[5].

Desweiteren mangelt es dem Unternehmen oft an Fachkompetenz und auch in vertraglicher Hinsicht zwischen Unternehmen und Drittanbieter ist somit komplette Transparenz nicht immer gegeben. Viele Unternehmen begehen bei der Entscheidung pro Outsourcing auch den Fehler, ihre Mitarbeiter kurzfristig vor vollendete Tatsachen zu stellen und versäumen es somit, sie vorab umfassend über interne Veränderungen oder Umstrukturierungen zu informieren und sie auch auf die entsprechenden Arbeitsprozesse vorzubereiten. Verständigungsprobleme zwischen Anbieter und Unternehmen können ebenso zu einer unterschiedlichen Meinung über die Gewichtung der Prozesse und der Unternehmensziele führen, weiter sind auch die Grundlagen der Verträge nicht immer klar umrissen und für beide Seiten gleichermaßen klar. Ist der Prozess des Outsourcings schlussendlich auch noch unsauber geplant, sei es von einer oder beiden Parteien, kann diese Veränderung im Unternehmen derart nach ‚hinten losgehen‘ dass statt einer Entlastung und Kostenersparnis genau das Gegenteil der Fall und langwierige und kostenintensive Veränderungsprozesse auftreten, die vermeidbar gewesen wären[6].

[1] Vgl. Mair, C. (2006). Outsourcing < Outside Resource Using? A German Folk Etymology for an English Neologism. In A. Fill, G. Marko, D. Newby, & H. Penz, Linguists (don’t) only Talk about it: Essays in Honour of Bernhard Kettemann (S. 105-115). Tübingen: Stauffenburg.

[2] Vgl. Prof. Dr. Picot, A. (o.A.). Analyse von IT-Outsourcing-Entscheidungen. Abgerufen am 22. 05 2016 von LMU: http://www.iom.bwl.uni-muenchen.de/forschung/projekte/projekte/it_outsourcing.html

[3] Vgl. Bruch, H. (1998). Outsourcing: Konzepte und Strategien, Chancen und Risiken. Wiesbaden: Gabler.

[4] Vgl. Ganowski, C., & Jopppe, J. (2008). Die Outsourcing-Falle: Wie die Globalisierung in den Ruin führen kann. München: Redline.

[5] Eb.da.

[6] Vgl. Ganowski, C., & Jopppe, J. (2008). Die Outsourcing-Falle: Wie die Globalisierung in den Ruin führen kann. München: Redline.

.
Gefällt dir was du siehst? Teile es!

Kommentare

Registeren oder anmelden um zu kommentieren.