Ratgeber für Stressbewältigung

Einleitung

Was ist Stress?

Stress (engl. „Anspannung, Druck; lat. stringere: „anspannen“) lässt sich als psychische oder auch physische Reaktion auf bestimmte äußere Reize und die somit entstehende Belastung für Körper und Seele definieren.

Erstellt von Projekt ArTi vor 10 Jahren
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Im ursprünglichen Sinne ist Stress eine notwendige und wichtige Abwehrreaktion des Körpers, die vor Gefahren schützen und somit das Überleben des Menschen sicherstellen sollte. In bedrohlichen Situationen beschleunigt sich sowohl der Herzschlag als auch die Atmung, die Muskulatur spannt sich an und die Substanzen Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol werden ausgeschüttet, um eine Kettenreaktion auszulösen, die den Verstand in Alarmbereitschaft versetzt und den Körper mit zusätzlichen Energien versorgt. Diese Reaktion ist fest in jeder einzelnen Körperzelle verankert und konnte selbst durch die Evolution nicht ausgelöscht werden.

Doch der Mensch der Moderne sieht sich für gewöhnlich keinen lebensgefährdenden Bedrohungen, z.B. durch wilde Tiere, mehr ausgesetzt. Heute sorgen Überforderungen, Erwartungshaltungen und Versagensängste, private und berufliche Probleme, finanzielle Sorgen und Nöte für eine ständige psychische Anspannung.

Hervorzuheben ist dabei, dass interessanterweise auch das Gefühl der Unterforderung zu negativen Gedanken, zu Selbstzweifel und Verhaltensweisen führt, die wiederum Stress verursachen. Langeweile kann stressen und zudem zu einer sinkenden Leistungsfähigkeit führen.

Aber auch physikalische Belastungen wie extreme Temperaturen, Lärm, Tage mit wenig Sonnenstunden oder aber auch zu starke Sonneneinstrahlung sowie toxische Substanzen, z.B. Raucheinatmung, sind sogenannte körperbelastende Stressoren.

Stress kann eine Spirale irrationaler Ängste entstehen lassen, die den Betroffenen tiefer und tiefer in die Depression zieht. Erschwerend kommt hinzu, dass Stresshormone nicht nur situationsbedingt ausgeschüttet werden, sondern auch durch Assoziationen und Erinnerungen entstehen: Eine beängstigende Situation bewirkt eine Stressreaktion des Körpers. Allein durch die spätere Erinnerung an diese Situation, sofern sie noch nicht verarbeitet werden konnte, löst dieselbe Reaktion im Menschen aus. Verschiedene Assoziationen können diese Stressreaktion sogar noch vervielfältigen.

Gelingt es nicht, diese Stressoren zu umgehen oder zu reduzieren, entsteht chronischer Stress mit der Folge einer Denkblockade, Vergesslichkeit oder Aggressivität bis hin zu gesundheitlichen Problemen wie Kopf- und Magenschmerzen, Allergien oder auch Herz- und Kreislauferkrankungen. Der Schlaganfall, der ebenfalls durchaus Folge eines dauerhaften Stresszustandes sein kann, ist unangefochtene Nummer Eins unter den Todesursachen in Deutschland.

Doch nicht jeder empfindet Stress als negative Belastung auf Körper und Geist. Manch einer läuft in hektischen und fordernden Zeiten regelrecht zu Bestleistungen auf, z.B. Leistungssportler oder Menschen mit Lampenfieber. Dieser positiv empfundene Stress steigert das Selbstvertrauen und Wohlbefinden. Er elektrisiert und fördert die Leistungsfähigkeit.

Sofern genügend ausgleichende Ruhephasen bestehen, ist dies ein durchaus anerkennenswerter Weg, mit Stressgefühlen umzugehen und ein glückliches, zufriedenes und vor allem gesundes Leben zu führen.

Erkenntnisse des vergangenen Jahrhunderts

Der kanadische Endokrinologe Hans Selye (1907 – 1982) gilt als Wegbereiter der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Stress. Seit dem Jahr 1936 widmete er sich der Erforschung der biochemischen Mechanismen einer Stressreaktion. Er veröffentlichte zu diesem Thema mehr als 25 Bücher, darunter 1950 auch seine Theorie, dass der Organismus auf verschiedene Anforderungen, wie z.B. körperliche Belastung, reagiert und diese Reaktionen von Veränderungen begleitet werden, die Selye als „allgemeines Anpassungssyndrom“ (AAS) beschrieb. Diese Anpassungsreaktion verläuft nach Selye in drei Phasen:

✔ Phase 1: Alarmreaktion

Über unterschiedliche Kanäle der Wahrnehmung, also über die fünf Sinne des Menschen Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten erhält das Gehirn im Falle eines stressauslösenden Ereignisses, z.B. einer Gefahrensituation, den Hinweis, den Körper umgehend in Alarmbereitschaft zu versetzen. Ein spezielles Leistungs- und Kraftpotenzial ist von Nöten, um die vorliegende Situation in der folgenden Widerstandsphase bewältigen zu können. Der Körper wird somit in eine Art Schockzustand versetzt, währenddessen biochemische Prozesse ablaufen, z.B. eine Erweiterung der Pupillen, Gänsehaut, eine verbesserte Durchblutung der Muskeln oder auch ein erhöhter Blutdruck.

✔ Phase 2: Widerstandsphase

Während der Widerstandsphase erreicht der Körper optimale Leistungskraft, was ihn in die Lage versetzt, die vermehrten Belastungen zu meistern. Dauern diese erhöhten Belastungen allerdings zu lange an, verbrauchen sich die mobilisierbaren Reserven des Körpers. Es kommt zum Einsatz des Parasympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems – auch bekannt als Ruhenerv. Dieser wirkt antagonistisch auf den Sympathikus, der die nach außen gerichtete Handlungsbereitschaft im Sinne von „fight or flight“ erhöht. Daraus resultiert schlussendlich Phase 3 der körperlichen Anpassungsreaktion: die Erschöpfungsphase.

✔ Phase 3: Erschöpfungsphase

Wie der Name schon sagt, ist der Körper in dieser letzten Phase erschöpft und müde. Es fehlt an Energie und somit können die Prozesse von Erregung und entsprechender Gegensteuerung in der Widerstandsphase nicht mehr optimal aufeinander einwirken. Tatsächlich fällt die Widerstandskraft des Körpers sogar unter das Ausgangsniveau.

Da die Hormonausschüttung jedoch konstant weiterläuft, kommt es zu einer Überaktivierung des Hypophysen-Nebennierenrinden-Systems und somit zu einem erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol. Folgen sind z.B. Herz- und Nierenerkrankungen, eine geschwächte Immunabwehr, Gewichtsverlust, Entzündungen, Allergien oder auch psychosomatische Störungen. Als Ursache der zunehmenden Zivilisationskrankheiten sah der Vater der Stressforschung somit das erhöhte Stressniveau der modernen westlichen Industrienationen an.

Tupaias belegen die Stresstheorie von Hans Selye

Tupaias zählen zur Säugetiergattung aus der Familie der Spitzhörnchen. Diese in Südostasien heimischen Tiere weisen ein sehr ausgeprägtes Revier- und Rivalitätsverhalten auf, weshalb sie für die Untersuchung von Stressreaktionen ausgewählt wurden.

Die Forscher setzten ein fremdes Tupaia-Männchen in einen von einem Pärchen bereits bewohnten Käfig. Unter den männlichen Tieren entstand sofort ein Kampf um das Weibchen und das Revier, der bereits nach kurzer Zeit mit einer eindeutigen Dominanzbeziehung endete. Das siegreiche Männchen kehrte dem Verlierer den Rücken. Der Verlierer zog sich seinerseits in eine Ecke des Käfigs zurück und verließ diese nicht mehr. Obwohl es keine nennenswerten Verletzungen davongetragen hatte, stand das Tier durch die permanente Anwesenheit des Sieger-Männchens derart unter Druck, dass sich sein körperlicher Zustand rapide verschlechterte, bis es schlussendlich verendete. Dieser Prozess konnte nur bei den Tieren aufgehalten werden, denen die Sicht auf das dominante Männchen durch eine Zwischenwand verwehrt wurde.

Besondere Beachtung bei diesem Versuch fand die Gewichtszunahme der Nebenniere des Verlierer-Männchens um 80%. Diese Zunahme belegte Selyes Annahme, dass diesem Organ und somit auch dem von der Nebennierenrinde produzierten Hormon Cortisol eine zentrale Funktion bei der Stressreaktion zukommt.

Ziel des Ratgebers

Stress ist zu einer Volkskrankheit geworden. Nahezu jeder Mensch fühlt sich heutzutage gestresst: in der Schule, in der Uni, am Arbeitsplatz oder auch im Privatleben. Es betrifft Erwachsene, Schüler, aber auch unsere Kinder stehen täglich unter immensem Stress. Momente des Drucks und der Anspannung folgen aufeinander, ohne dass genug Zeit bleibt, die Akkus zwischendurch auch wieder aufzuladen. Langfristig führt Stress zu Organschädigungen mit ernsthaften Folgen, aber auch zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder dem Burnout-Syndrom.

Dieser Leitfaden soll nun helfen, Stresssituationen zu bewältigen und damit sowohl die Lebensqualität als auch die Gesundheit der Betroffenen zu verbessern.

Um Stress als solchen wirklich zu erkennen, um zwischen positivem und negativem Stress unterscheiden zu können und um dann dem psychisch wie auch physisch belastenden Stress wirkungsvoll gegenzusteuern, ist es notwendig, zu wissen, was Stress tatsächlich ist, wie er entsteht und welche Auswirkungen er mit sich bringt.

Um diesen Fragen eingehend auf den Grund zu gehen, setzten wir uns mit medizinischen sowie psychologischen Fachleuten auf dem Gebiet der Stressbewältigung in Verbindung, die sich erfreulicherweise bereit erklärten, sich mit ihrem umfangreichen und tiefgehenden Wissen an diesem Ratgeber zu beteiligen. An dieser Stelle möchten wir … und … nochmals unseren Dank für ihre kostbare Zeit und Mühe aussprechen.

In einem nächsten Schritt geht der hier vorliegende Ratgeber auf verschiedene Stresssituationen ein, denen sich jeder Mensch in seinem Leben stellen muss, und gibt entsprechende Verhaltenstipps, um die jeweilige Situation möglichst stressfrei zu beherrschen:

✔ Welchem Stress sind Kinder ausgesetzt und wie können Eltern sie darin unterstützen, den Stress abzubauen?

✔ Wie bewältigen Schüler und Studenten den enormen Lerndruck, Prüfungsangst oder Mobbing?

✔ Bewerbungsgespräche, Konkurrenzkampf im Job, Versagensängste, Rückschläge, das ständige Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit – wie können diese Sorgen überwunden werden?

✔ Auch im Privatleben ist der Mensch beherrscht von finanziellen Sorgen, Existenzängsten, Streitigkeiten, Sorgen um die Kinder oder um z.B. pflegebedürftige Familienmitglieder. Die Liste ist schier endlos.

Können diese Probleme trotz unserer Verhaltenstipps nicht mehr selbst bewältigt werden, ist es unbedingt ratsam, sich Hilfe von außen zu holen, bevor der Stress alle Kräfte und Energien aufgezehrt hat. Auch hierzu soll der Ratgeber wertvolle Tipps und Anlaufstellen bieten.

Experteninterview

Einleitung

Inhalt:

Vorstellung des Interviewpartners, z.B. Arzt, Psychologe, Kurleiter, Buchautor

Textart: Text

Umfang: 200 Wörter

Interview – Mögliche Fragen …

Stress, was genau ist das eigentlich? Was geschieht in unserem Körper?

Wann empfinden wir Stress, ist das von Mensch zu Mensch verschieden?

Ist Stress eine Begleiterscheinung der heutigen Zeit oder gab es ihn auch schon in früheren Jahrhunderten?

Inwieweit beeinflusst Stress die Lebensqualität?

Inwieweit hilft ein positives Selbstbild bei der Stressvermeidung?

Welche gesundheitlichen Risiken birgt Stress kurz- und langfristig?

„Burnout“ – Modewort oder ernsthafte Erkrankung?

Laut Bericht der Krankenkassen steigt die Anzahl der Depressionspatienten stetig an. Kann Stress eine Ursache dafür sein?

Gibt es wirksame „1. Hilfe“-Maßnahmen, um Stress – zum Beispiel vor einem Bewerbungsgespräch – effektiv abzubauen?

Wie können auch schwerwiegendere Sorgen und Problemen bewältigt werden?

Wann ist es ratsam, einen Arzt oder Psychologen einzuschalten?

Welche Hilfe kann ich dort bekommen?

Chronischer Stress birgt Risiken für Körper und Geist

Einleitung

Stress im ursprünglichen Sinne ist eine gesunde, lebensrettende Reaktion des Körpers auf unkontrollierbare und unvorhersehbare Situationen.

Sie versetzt den Menschen in die Lage, genug Energie für einen Kampf oder die Flucht zu entwickeln, um so das eigene Überleben zu sichern. Dauert die belastende Situation jedoch zu lange an oder treten die Stressoren wiederholt auf, befindet sich der Körper in einem dauerhaften Belastungszustand. Folge ist chronischer Stress, der neben gesundheitlichen Gefahren, z.B. Über- oder Untergewicht, Neurodermitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ II, auch ein hohes Risiko für die menschliche Psyche birgt.

Depressionen, Fibromyalgie, Essstörungen bis hin zum Burnout sind in den modernen westlichen Industrieländern keine seltenen Erscheinungen mehr.

Um die anfänglichen Risiken daran zu hindern, sich zu einer ernsthaften Gefahr für Körper und Geist auszuwachsen, ist es wichtig, schon erste Anzeichen von Stress deuten zu können. Darunter fallen physische Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, häufige Kopfschmerzen bis hin zu regelmäßigen Migräne-Anfällen, aber auch schmerzhafte Muskelverspannungen. Natürlich sollten psychische Symptome wie Unlust, Niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Verstimmungen, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, das Gefühl der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit ebenfalls mit erhöhter Aufmerksamkeit beobachtet werden.

Auffällige Veränderungen im Essverhalten sind überdies als dringendes Warnsignal anzusehen – unabhängig davon, ob der Betroffene nun zu viel oder zu wenig isst.

Überforderung wird selten durch den Leidtragenden selbst wahrgenommen, daher sollten entsprechende Beobachtungen durch Verwandte und Freunde unbedingt Berücksichtigung finden.

Gelingt es nicht, chronischen Stress rechtzeitig durch Phasen der Entspannung, z.B. durch ausgedehnte Spaziergänge, kurze Auszeiten vom Alltag oder über die Einplanung von Etappenzielen, abzubauen, wird der Betroffene nicht umhin kommen, sich mit den ernsthaften Folgen hinsichtlich physischer wie auch psychischer Natur auseinanderzusetzen.

Vorboten, Symptome und Therapiemöglichkeiten der häufigsten stressbedingten Erkrankungen werden in den folgenden Abschnitten eingehend erläutert.

Auch hier gilt: Befürchtungen und Hinweise von aufmerksamen Verwandten und Freunden unbedingt ernst nehmen und im Zweifelsfall Hilfe bei entsprechenden Fachleuten wie Ärzten, Therapeuten oder Psychologen suchen.

Essstörungen

Für Essstörungen gibt es viele verschiedene Auslöser. Oft entstehen sie aus dem Druck heraus, einem gesellschaftlichen Bild oder Erwartungen der Familie gerecht werden zu wollen, um letztendlich an zu hohen Ansprüchen zu verzweifeln. Viele versuchen Konfliktsituationen, Langeweile, Frust oder Traurigkeit mit Essen zu kompensieren.

Zum Teil sind Essstörungen auch auf einzelne belastende Lebensumstände zurückzuführen. Somit lässt sich festhalten, dass die Ursachen einer Essstörung häufig in einer andauernden oder sich wiederholenden belastenden Situation zu suchen sind. Anders ausgedrückt:

Eine Essstörung kann Folge von chronischem Stress sein.

✔ Anorexia Nervosa alias Magersucht

Anorexia Nervosa – im Volksmund als Magersucht bekannt – entsteht häufig aus einer Diät heraus, die bei Erreichen des Idealgewichts nicht beendet wird. Selbst wenn die Betroffenen – zumeist Mädchen und junge Frauen – bereits stark untergewichtig sind, sehen sie im Spiegel ein zu dickes Bild ihrer selbst.

Magersüchtige verspüren durchaus Appetit, doch verdrängen sie dieses Hungergefühl und führen weiteren Gewichtsverlust herbei, indem sie kalorienreiche Speisen ablehnen, sich selbst zum Erbrechen bzw. auch zum Abführen bringen, Appetitzügler einnehmen und sich in übertriebenem Maße aktiv bewegen.

Das gesamte Denken wird vom Essen beherrscht, was zu lebensgefährlichen Folgebeschwerden führen kann. Die Monatsblutung bleibt aus, Magen- und Darmbeschwerden entstehen und es kommt zu Muskelschwäche, Haarausfall, zum Absinken der Körpertemperatur (Hypothermie), zu Konzentrationsschwierigkeiten, zur Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie) sowie zu Herz- und Kreislaufbeschwerden.

Besteht auch nur der leiseste Verdacht einer Magersucht, so sollten Betroffene sich umgehend Hilfe von Ärzten und Psychologen holen, denn kommt es zu einer chronischen Magersucht, besteht die Gefahr, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist.

In fünf bis zehn Prozent aller Fälle führt Magersucht zum Tode.

✔ Bulimie alias Ess-Brech-Sucht

Bulimie ist nicht selten eine Folge der Magersucht, kann aber auch bei Menschen mit normalem Körpergewicht enstehen oder aus einer Adipositas resultieren. Wie bei der Magersucht haben die Betroffenen übergroße Angst davor, an Gewicht zuzunehmen.

Im Gegensatz zu Magersüchtigen leiden Bulimiker jedoch zusätzlich an Heißhunger-Attacken, die sie nicht beherrschen können, so dass es zu regelrechten Essanfällen kommt. Die großen Mengen aufgenommener Nahrung werden im Anschluss sofort wieder erbrochen oder abgeführt. Durch derartige Ess- und Brech-Attacken wird der Elektrolyt- und Wasserhaushalt des Körpers geschädigt (Hypokaliämie), was wiederum zu Nierenfunktionsstörungen, Muskelschwäche bzw. Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen oder auch zerebralen Krampfanfällen führen kann.

✔ Adipositas alias Ess-Sucht

Esssüchtige verlieren ihr Sättigungsgefühl, das heißt sie nehmen große Mengen an Nahrung auf, die der Körper längst nicht mehr verwerten kann. Essen wird zur Sucht, um ein Mangelgefühl zu bekämpfen oder andere Bedürfnisse zu befriedigen.

Die übermäßige Nahrungszufuhr führt zu Übergewicht, dieses wiederum stößt auf gesellschaftliche Ablehnung und Diskriminierung. Ess-Süchtige werden als undiszipliniert und faul abgestempelt, doch auch sie leiden enorm unter ihrer Erkrankung. Um den Frust, die Ablehnung, die Traurigkeit bewältigen zu können, greifen Ess-Süchtige wieder zu dem, was ihnen Trost gibt: Nahrung. Sie sind in einem Teufelskreis gefangen und fühlen sich dem Zwang zu essen machtlos ausgeliefert.

Die Folgen einer Adipositas reichen von Gelenkleiden und Wirbelsäulenschäden über Bluthochdruck, Herz- und Kreislaufproblemen, Gicht, Gallensteinen bis hin zu Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfällen.

✔ Binge Eating Disorder alias latente Ess-Sucht

Binge Eating Disorder zählt erst seit wenigen Jahren zu den bekannten Ess-Störungen und ist somit noch nicht ausgiebig erforscht.

Wesentliche Anzeichen einer latenten Ess-Sucht sind wiederholte Ess-Anfälle, während der die Betroffenen ihr Verhalten nicht unter Kontrolle haben. Sie beenden die Nahrungsaufnahme erst mit Einsetzen eines unangenehmen Vollgefühls. Aus Scham essen sie alleine, anschließend machen sich die Betroffenen schwere Selbstvorwürfe. Sie leiden unter Schuldgefühlen und fühlen sich depressiv.

Diese Ess-Attacken finden durchschnittlich zweimal pro Woche statt und führen – ebenso wie die anderen Ess-Störungen – zu seelischen Belastungen, da die Betroffenen auch hier sehr unter ihrer Fixierung auf die Nahrung leiden.

✔ Fazit

Für alle Betroffenen einer Ess-Störung gilt: Nicht das Aussehen, nicht die Figur ist das grundlegende Problem.

Keine Diät, keine Appetithemmer oder dergleichen führen aus dem Teufelskreis heraus.

Erster Ansatz, um die Ess-Störung in den Griff zu bekommen, ist die eigene gesundheitsgefährdende Störung des Essverhaltens erst versursacht haben.

Wer es alleine nicht schafft, findet in Selbsthilfegruppen, bei Beratungsstellen, Therapeuten oder auch Psychologen hervorragende Anlaufstellen. Mehr Informationen unter Punkt 6 – Hilfe von Fachleuten.

Depression

Wer an einer Depression (lat. „deprimere“, niederdrücken) leidet, fühlt sich erschöpft, mutlos, traurig und niedergeschlagen. Er befindet sich in einem anhaltenden Stimmungstief, das unabhängig von äußeren Umständen auftreten kann. Das Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit beeinträchtigt die Lebensqualität und führt zu Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Konzentrationsschwächen. Auch physische Symptome wie Kopf- oder Magenschmerzen können Anzeichen einer Depression sein. Schwere Depressionen führen häufig sogar zu Suizidversuchen und Suiziden – zu Deutsch: „Selbstmorden“.

Die Auslöser einer Depression lassen sich nicht auf eine einzige Ursache reduzieren. Meist entsteht eine Wechselwirkung zwischen physischen Auslösern, z.B. durch ein Ungleichgewicht unter den Botenstoffen Noradrenalin und Serotinin bzw. durch Vorerkrankungen wie Parkinson oder Hormonstörungen, und psychischen sowie psychosozialen Auslösern. Belastende Lebensereignisse, z.B. der Verlust eines nahestehenden Menschen oder Konflikte im Freundes- oder Familienkreis, können eine Depression ebenso verursachen wie die eigene Einstellung, sprich perfektionistische Anforderungen an sich selbst.

Die erhöhte Konzentration des Stresshormons Cortisol führt zu den auch für Depressionen so typischen Verhaltensänderungen: Konzentrationsschwierigkeiten, Appetitmangel, Übermüdung und Schlaflosigkeit, Zunahme von Ängsten. Eine Verbindung zwischen chronischem Stress und der Entstehung einer Depression liegt somit nahe.

✔ Diagnose und Symptome

Eine Depression wird oft als normale Stimmungsschwankung fehlgedeutet oder sie „versteckt“ sich hinter vermeintlich physischen Beschwerden wie Magen-, Kopf-, oder auch Rückenschmerzen. In diesem Falle werden dann auch nur die körperlichen Symptome behandelt, die Depression dahinter bleibt unentdeckt.

Zudem tun sich Betroffene oft schwer damit, über ihre Niedergeschlagenheit zu sprechen. Der Selbstmord des Nationaltorwarts Robert Enke im Jahre 2011 hat das Tabu-Thema Depression an die Öffentlichkeit gebracht – doch nach wie vor schämen sich viele Menschen, denn sie fühlen sich nicht ernst genommen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass über die Hälfte aller Depressionen nicht erkannt und nicht behandelt werden.

Charakteristisches Anzeichen einer Depression ist das Gefühl, keine Freude mehr empfinden zu können. Betroffene fühlen sich antriebs- und kraftlos. Selbst einfachste Aufgaben werden als anstrengend empfunden.

Zwei Drittel aller Erkrankten leiden unter der unipolaren oder monopolaren Depression. Sie verspüren eine innere Leere und nur noch wenig Antriebskraft und Energie. Sie verlieren ihr Selbstvertrauen, während Selbstzweifel, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle zunehmen. Angstzustände steigern sich bis hin zu dem Gedanken an Suizid.

Die Symptome der bipolaren Depression – auch bekannt als manisch-depressive Depression – sind denen der monopolaren Erkrankung sehr ähnlich, hier erfolgt allerdings ein schneller und häufiger Wechsel zwischen sehr verschiedenen Krankheitsphasen. Im Vordergrund steht die Antriebslosigkeit, doch während der manischen Phasen zeigen sich die Betroffenen übertrieben euphorisch. Sie reden ohne Punkt und Komma, sind dabei aber leicht abzulenken. Sie überschätzen ihre eigene Leistungsfähigkeit und entwickeln Wahnvorstellungen wie Größenwahn. Das Suizidrisiko ist bei manisch-depressiven Patienten, die nicht behandelt werden, äußerst hoch.

✔ Therapie und Anlaufstellen

Bei leichteren Formen einer Depression können schon Bewegungstherapien, Entspannungsverfahren und therapeutische Gespräche für Linderung der Symptome sorgen. Zumeist beruht eine wirkungsvolle Therapie jedoch auf einer Kombination aus Pharmakotherapie (Behandlung mit Antidepressiva), Psychotherapie und Ergotherapie. Besteht akute und langandauernde Suizidgefahr, so ist eine stationäre Behandlung in einer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unumgänglich.

Erster Ansprechpartner kann der Hausarzt oder ein Therapeut sein. Betroffene können aber auch Gesundheitsämter kontaktieren, Selbsthilfegruppen aufsuchen oder mit dem Gemeindepfarrer oder der Telefonseelsorge über destruktive Gefühle bzw. Suizidgedanken sprechen, wenn keine nahestehende Vertrauensperson in Frage kommt. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe ( HYPERLINK "http://www.deutsche-depressionshilfe.de" www.deutsche-depressionshilfe.de) bietet sowohl Betroffenen als auch Anghörigen Hilfestellung und weitergehende Kontakte zu entsprechenden Experten an.

Fibromyalgie

Die Fibromyalgie (lat. „fibra“ , Faser; griech. „mys“, Muskel; griech. „álgos“, Schmerz) – früher auch bekannt als Generalisierte Tendomyopathie (GTM) – beschreibt einen Faser-Muskel-Schmerz, der sich zunächst ganz unauffällig durch Schlafstörungen, Abgeschlagenheit oder auch Magen-Darm-Beschwerden einschleicht. Darauf folgen Schmerzen im Lendenbereich, manchmal auch an der Halswirbelsäule. Nach und nach treten die für die Fibromyalgie typischen Schmerzen in Armen und Beinen auf. Es dauert etwa sieben bis acht Jahre, bis sich die Erkrankung voll entwickelt hat.

Heftige Schmerzanfälle wechseln sich mit schmerzfreien Phasen ab. Die Schmerzschübe sind schwer vorherzusehen, allerdings hat es sich gezeigt, dass sowohl Infekte wie Grippe oder Lungenentzündung aber auch andauernde Stressbelastung zur Verschlimmerung der Krankheit beitragen. Da viele Betroffene nach stressigen Situationen über vermehrte körperliche wie auch psychische Symptome klagen, ist die Stabilität der erkrankten Personen für das Wohlbefinden von besonderer Bedeutung. Stress sollte folglich, unabhängig davon, ob es sich um positiven oder negativen Stress handelt, weitestgehend vermieden werden.

✔ Diagnose und Symptome

Da Röntgenbilder und Laborwerte keine eindeutige Diagnose ermöglichen, analysiert der behandelnde Arzt zunächst die Symptome, die in die Haupt- und Nebensymptome eingeteilt werden.

Zu den Hauptsymptomen gehören chronische Schmerzen vor allem im Rücken, Nacken und Brustkorb sowie in den Gelenken der Arme und Beine. Kopfschmerzen wachsen sich oft bis zur Migräne aus. Außerdem klagen Patienten über ständige Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, Erschöpfung und Schlafstörungen.

Begleitsymptome sind angeschwollene Hände, Füße oder auch Gesicht. Betroffene berichten von einer Morgensteife, Reizdarm und –magen, trockene und empfindliche Schleimhäute. Sie klagen über eine erhöhte Ängstlichkeit und Depressivität, über verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht und Temperatureinflüssen.

Um eine sichere Diagnose zu erleichtern, werden so genannte „tender points“ (engl.: empfindsame Punkte) herangezogen.

Tender points sind 18 Diagnosepunkte, die sich gelenknah an den Sehnen-Muskel-Ansätzen befinden. Besteht bei mindestens elf dieser Punkte eine schmerzhafte Druckempfindlichkeit, bestätigt dies den Verdacht auf Fibromyalgie.

Aufgrund der schwierigen Diagnose wird Fibromyalgie nicht selten erst nach acht bis zehn Jahren festgestellt. Dies bietet der Erkrankung ausreichend Zeit, sich voll zu entwickeln. Betroffene haben dann auch mit Herzrhythmusstörungen, Schlaganfällen, Hautexanthemen, Haarausfall und Atembeschwerden zu kämpfen. Sie reagieren überempfindlich auf Berührung, verspüren Schmerzen in den Nieren, in der Kaumuskulatur und im Brustbereich. Taubheitsgefühle treten auf, gefolgt von zitternden Händen und Krämpfen in den Beinen. Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit können in starke Depressionen umschlagen.

✔ Psychische Belastung

Betroffene leiden oft viele Jahre unter der schmerzhaften Erkrankung und den damit verbundenen physischen wie auch psychischen Belastungen, ehe Fibromyalgie letztendlich diagnostiziert wird. Auf der Suche nach Hilfe wechseln sie von Arzt zu Arzt, sie fühlen sich nicht ernst genommen, werden sogar als Hypochonder belächelt.

Dies führt häufig auch zu Problemen, als arbeitsunfähig anerkannt zu werden. Soziale wie auch finanzielle Konsequenzen beeinträchtigen die Lebensqualität in erheblichem Maße.

Unabhängig davon treten bei Fibromyalgie-Patienten sehr häufig auch psychosomatische Störungen wie z.B. Depressionen auf.

✔ Anlaufstellen

Eine medikamentöse Behandlung allein führt nur zu unzureichender Verbesserung der Lebensqualität.

Wichtig ist, dass die Betroffenen lernen, mit Fibromyalgie zu leben. Neben ärztlicher Behandlung sind somit auch Sporttherapeuten eine geeignete Anlaufstelle, denn diese können über Ausdauersport das Herz-Kreislauf-System kontinuierlich verbessern.

Auch physikalische Therapien und Ganzkörperwärmetherapien zeigten bereits deutliche Erfolge in der Schmerztherapie.

Psychologische Maßnahmen und Entspannungstechniken, z.B. autogenes Training, bewähren sich im Zuge der Stressbewältigung und führen somit ebenfalls zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Fibromyalgie-Patienten.

Mehr Informationen unter Punkt 6 – Hilfe von Fachleuten.

Burnout

Das Burnout-Syndrom (engl. „to burn out“, ausbrennen) beschreibt das körperliche wie auch seelische Gefühl der Ausgebranntheit.

❝Wer je ein ausgebranntes Gebäude gesehen hat,

der weiß, wie verheerend so etwas aussieht.

Ein Bauwerk, eben noch von pulsierendem Leben erfüllt,

ist nun verwüstet.

Wo früher Geschäftstätigkeit herrschte,

finden sich jetzt nur noch verkohlte Überreste von Kraft und Leben.

Ein paar Ziegel und Zementbrocken mögen stehen geblieben sein,

ein paar leere Fensterrahmen.

Vielleicht ist sogar die äußere Hülle des Gebäudes noch erhalten.

Wer sich jedoch hineinwagt in die Ruine,

wird erschüttert vor dem Werk der Vernichtung stehen.❞

(Herbert Freudenberger, amerik. Psychotherapeut und Burnout-Forscher)

✔ Symptome

Die Überproduktion von Stresshormonen wirkt sich bei chronischer Belastung auf Körper und Psyche aus, was zu physischen Beschwerden wie Schmerzen in der Brust, im Herzen, in den Muskeln, Gliedern und im Kopf sowie zu Tinnitus oder Dauermüdigkeit bei gleichzeitiger Schlaflosigkeit führen kann. Die Symptome sind folglich sehr mannigfaltig, allerdings variieren die Anzeichen des Burnout-Syndroms von Patient zu Patient. Da derartige Beschwerden nur äußerst schwierig auf eine psychische Erkrankung zurückgeführt werden können, bleibt die Erkrankung oft unentdeckt oder sie wird fehlinterpretiert.

Prof. Dr. Wilmar B. Schaufeli , Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Utrecht, Niederlande, klassifizierte die Symptome des Burnout-Syndroms im Jahre 1992 nach psychischen, physischen wie auch sozialen Warnsignalen auf Verhaltensebene:

I. Psychische Symptome

… auf emotionaler Ebene

… auf kognitiver Ebene

… auf motorischer Ebene

Widerwille bzgl. Arbeit

Versagensgefühle

Frust und Ärger

Schuldgefühle

Entmutigung

Gleichgültigkeit

Misstrauen

Stimmungsschwankungen

starres Denken

Widerstand gegen Veränderungen

Projektionen

Konzentrationsstörungen

Verspannungen

nervöse Ticks

II. Physische Symptome

Psychosomatische Beschwerden

Erkrankungen

Physiologische Reaktionen

Neurasthenie (Müdigkeit & Erschöpfung)

Chronisches Müdigkeits-syndrom (CMS)

Chemisches Hypersensivi-tätssyndrom (MCS)

Übermüdung nach der Arbeit

Schlafstörungen

Sexuelle Probleme

Erkältungen

Grippe

Kopfschmerzen

Schwindelgefühl

Rückenschmerzen

Magen-Darm-Probleme

erhöhte Pulsfrequenz

erhöhter Herzschlag

erhöhter Cholesterin-spiegel

III. Soziale Symptome

… im Umgang mit Kunden

… im Umgang mit Kollegen

… außerhalb der Arbeit

Verlust von positiven Gefühlen gegenüber Kunden

Terminverschiebungen

Widerstand gegen Anrufe und persönliche Gespräche

Unfähigkeit, sich auf Kunden einzulassen

Empathieverlust

Kunden-Stereotypisierung

Zynismus

Isolierung

Rückzug in sich selbst

Vermeidung von Diskussionen

Abwertung, um sich selbst aufzuwerten

Übertragung der Verantwortung für eigene Misserfolge auf Kollegen

Ehe- und Familienprobleme

Einsamkeit

Vermeidung privater Kontakte, Beschränkung auf berufliche Beziehungen

Kein Leben außerhalb der Arbeit

IV. Symptome auf Verhaltensebene

… auf der Arbeit

… individuell

zu lange Pausen

häufige Fehlzeiten

verminderte Effizienz und Einsatzbereit-schaft

exzessiver Drogenmissbrauch, Tabakgenuss, Alkohol- / Kaffeekonsum

erhöhtes Aggressionspotenzial

unregelmäßige Nahrungsaufnahme

✔ Top 10 der verbreitetsten Burnout-Vorurteile

❝Die Menschen werden geboren, die Menschen sterben, und die Zeit dazwischen verbringen sie mit dem Tragen der Digitaluhren.❞

(Douglas Adams, brit. Schriftsteller, 1952 - 2001)

Betroffene des Burnout-Syndroms haben immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. So werden sie zum Beispiel als faule Drückeberger betitelt, die ihren Alltag nicht in den Griff bekommen. Was ist dran an der noch immer sehr verbreiteten These, dass das Burnout-Syndrom nichts weiter als eine Modeerscheinung ist?

Vorurteil Nr. 1 – „Burnout ist eine Managerkrankheit!“

PRO: In der Tat leiden gerade sehr leistungsorientierte, ehrgeizige Menschen unter dem Burnout-Syndrom. Diese Menschen sind aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft, ihres Pflichtbewusstseins und ihres Engagements gerade in den Management-Etagen verstärkt vertreten.

CONTRA: Ehrgeizige Mitarbeiter sitzen nicht nur in den Chef-Etagen, sondern sind in allen Abteilungen eines Produktions- oder Dienstleistungsunternehmens zu finden. Entsprechend verbreitet ist das Burnout-Syndrom auch unter diesen Arbeitnehmern. Zudem leiden ebenfalls Menschen mit mangelnder Selbstachtung und wenig Selbstbewusstsein an dieser Erkrankung – nicht unbedingt die typischen Eigenschaften eines Managers.

Vorurteil Nr. 2 – „Nur wer im Berufsleben steht, kann unter dem Burnout-Syndrom leiden!“

PRO: Die meisten Betroffenen zeigen ein außergewöhnliches Engagement im Arbeitsleben. Sie definieren sich über berufliche Erfolge, über ihre Karriere, streben nach Anerkennung und verlieren darüber die Fähigkeit, eine gesunde Distanz zur Arbeit zu wahren.

CONTRA: Ein übermäßiger Aufopferungswille muss sich nicht ausschließlich auf den Beruf konzentrieren. Das Burnout-Syndrom taucht auch in der Freizeit auf, im Haushalt, im Familienleben.

Vorurteil Nr. 3 – „Burnout entsteht durch mangelnde Organisation!“

PRO: Arbeitsmediziner wie auch Organisationspsychologen erkennen einen Zusammenhang zwischen dem Burnout-Syndrom und schlechter Organisation. Termindruck, Sparvorgaben, ständige Effizienzerhöhung belasten Führungskräfte und Arbeitnehmer. Familien leiden ebenfalls unter Termindruck, finanziellen Problemen und dem ständigen Wunsch, allen Familienmitgliedern gerecht werden zu wollen. Eine gute Planung und Organisation wirkt sich somit prophylaktisch auf den Burnout aus.

CONTRA: Ein ungebremster Einsatzwille, die Sucht nach Erfolg und Anerkennung im Berufs- wie auch im Privatleben lassen sich nicht beiseite organisieren. Mangelnde Organisation kann EINE Ursache des Burnout-Syndroms sein, jedoch nicht DIE Ursache.

Vorurteil Nr. 4 – „Stress ist die Ursache des Burnouts!“

PRO: Chronische Stressbelastung kann ebenso in einem Streit mit dem Partner begründet sein wie auch in Sorgen hinsichtlich der Familie, Beruf, Krankheiten oder Finanzen. Dieser psychische Stress kann – sofern die Stressverarbeitung gestört ist – nachgewiesenermaßen auch zum Burnout führen.

CONTRA: Stress darf nicht als einziger Verursacher des Burnout-Syndroms betrachtet werden, da sonst fast jeder Mensch an Burnout erkrankt sein müsste bzw. jeder, der Stress abbauen kann, umgehend geheilt wäre. Manchmal ertragen Menschen über viele Jahre gleichbleibenden Stress, ohne sich beeinträchtigt zu fühlen – und urplötzlich fallen sie dann in ein tiefes Loch. Somit lässt sich festhalten, dass es neben der Stressbelastung noch weitere, beispielsweise persönlichkeitszentrierte Ursachen, wie ein ausgeprägtes Helfersyndrom oder übersteigerte Erwartungen an sich selbst, des Burnouts gibt.

Vorurteil Nr. 5 – „Burnout verschwindet nach einer kurzen Auszeit!“

PRO: Eine Entspannungs- und Ruhephase wirkt sich tatsächlich positiv auf die Burnout-Erkrankung aus und ist Teil der Therapie. So kann der Betroffene neue Kraft und Energie schöpfen, um seinen Alltag bewältigen zu können.

CONTRA: Wäre Stress der einzige Auslöser des Burnout-Syndroms, so reichten gelegentliche Auszeiten möglicherweise als Therapie aus. Da jedoch weitere Ursachen in der Person des Erkrankten sowie in seinem beruflichen wie auch privaten Umfeld zu suchen sind, würde der Patient nach seiner Rückkehr sofort wieder in dasselbe Hamsterrad steigen und erneut Gefahr laufen, einen Burnout zu erleiden. Burnout verschwindet nicht einfach über Nacht, es benötigt in den meisten Fällen einen erfahrenen Experten, um die Hintergründe zu beleuchten und die Erkrankung an der Wurzel zu bekämpfen.

Vorurteil Nr. 6 – „Das Burnout-Syndrom wird von den Medien überbewertet!“

PRO: Burnout ist in vieler Munde. Online-Magazine, Ratgeber-Zeitschriften, TV-Wissensmagazine selbst Tageszeitungen und die Nachrichten berichten immer wieder über das Burnout-Syndrom. Namhafte Experten und Psychologen kritisieren die Überbewertung eines „Modebegriffs“.

CONTRA: Ob man nun vom Burnout oder aber von einer Depression spricht, es wird keinesfalls überbewertet. Nicht umsonst gibt es mittlerweile auf Burnout spezialisierte Therapeuten und Kliniken. Faktisch wird das Burnout-Syndrom aus Scham sogar eher noch verharmlost und verschwiegen.

Vorurteil Nr. 7 – „Drückeberger nutzen das Burnout-Syndrom als Vorwand für ihre Faulheit!“

PRO: Wer am Burnout-Syndrom leidet, benötigt Abstand vom Stressauslöser, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz.

CONTRA: Burnout-Erkrankte als faule Drückeberger zu bezeichnen, ist dennoch eine böse Unterstellung, die darauf schließen lässt, dass jemand mitreden möchte, der selbst nie am Burnout-Syndrom erkrankt ist.

Vorurteil Nr. 8 – „Hauptsächlich Männer erkranken an Burnout!“

PRO: Schränkt man das Burnout-Syndrom auf die Geschäftswelt ein, so ist dies sicherlich eine korrekte Vorstellung. Immerhin liegt der Frauenanteil bei lediglich 8,3 % in den oberen Führungsriegen größerer Unternehmen (ab 500 Mitarbeiter) .

CONTRA: De facto erkranken Frauen allerdings ebenso häufig am Burnout-Syndrom wie Männer. Disharmonie, Streitigkeiten, Überbelastung – all diese Stressoren finden sich eben nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch im alltäglichen Privatleben, im Haushalt, im Umgang mit den Kindern und und und.

Vorurteil Nr. 9 – „An Burnout zu leiden, heißt wichtig zu sein und hart gearbeitet zu haben!“

PRO: Wer am Burnout-Syndrom leidet, ist tatsächlich wichtig: wichtig für das Unternehmen, wichtig für die Familie, wichtig für Freunde, die Kinder, den Haushalt … Zudem zeichnen sich die Erkrankten auch durch übermäßigen Arbeitseinsatz und Engagement aus.

CONTRA: Niemand muss erst am Burnout erkranken, um seine Wichtigkeit unter Beweis zu stellen. Durch eine überlegte Terminplanung, Arbeitseinteilung mit ausreichend Erholphasen sowie aktiver Suche nach Unterstützung kann das Risiko eines Burnouts erheblich reduziert werden.

Vorurteil Nr. 10 – „Burnout ist Privatsache – Arbeitnehmer müssen ihn allein bewältigen!“

PRO: Betroffenen fällt es oft nicht leicht, über ihr Leiden zu sprechen.

CONTRA: Arbeitgeber sollten ihre Einstellung diesbezüglich dringend überdenken. Die Medienberichte über Stressbelastung, Depressionen und Burnout reißen nicht ab, das Burnout-Syndrom ist ungebrochen auf dem Vormarsch. Für den Arbeitgeber bedeutet dies auf lange Sicht erhöhte Ausfallzeiten sowie demotivierte und ausgelaugte Mitarbeiter, die sich einerseits vielleicht geradezu in ihre Aufgaben hineinstürzen, andererseits jedoch oft Außenseiter sind, die sich im Team nicht integrieren können.

Stressmodelle in der Psychologie

❝Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen,

sollte man in den Urlaub fahren.❞

(Ephraim Kishon, isreal. Satiriker, 1924 - 2005)

Die Psychologie unterscheidet zweierlei Stressmodelle: den EU-Stress, der sich langfristig positiv auf die körperliche und seelische Funktionsfähigkeit auswirkt, sowie den Dis-Stress, dessen Ursachen nicht beeinflussbar sind und den Betroffenen somit zum „Opfer“ macht. In welche Kategorie der jeweilige Stress einzuteilen ist, hängt von subjektiven Faktoren ab.

✔ Beispiel: Während die Aussicht, vor versammelter Mannschaft eine Präsentation abhalten zu müssen, für den einen eine Herausforderung darstellt, die ihn aufputscht, durchläuft ein anderer Höllenqualen. Der eine läuft zur Höchstform auf, der andere ist völlig blockiert und bekommt kein Wort heraus.

Entscheidend ist folglich die Fähigkeit, mit der Situation sowie mit Stress an sich umgehen zu können. Das Bemühen einer Person, herausfordernde und belastende Gegebenheiten zu bewältigen und damit den psychischen Druck zu verringern, wird in der Fachsprache als Coping bezeichnet. Der von Richard S. Lazarus (amerik. Psychologe, 1922 - 2002) geprägte Begriff umfasst alle Erscheinungsformen menschlicher Reaktionen in bedrohlichen bzw. belastenden Situationen mit dem Ziel:

schädigende Umwelteinflüsse zu reduzieren

Erholung zu ermöglichen

ein positives Selbstbild zu erhalten

das emotionale Gleichgewicht zu sichern und

harmonische Beziehungen mit den Mitmenschen zu führen.

Coping ist ein Prozess, der über schier endlose Variationsmöglichkeiten des menschlichen Verhaltens verfügt. Prinzipiell gibt es zwei Bewältigungsstrategien: Das Emotion-focussed Coping, bei dem der Betroffene bemüht ist, seine emotionale Befindlichkeit zu verbessern. Und das Problem-focussed Coping, welches für den Versuch steht, aktiv eine Lösung für das Problem zu finden oder die Ursachen der Schwierigkeiten zu verändern.

Wie jemand letztendlich tatsächlich in einer bestimmten Situation reagiert, hängt von den nachfolgend aufgeführten Faktoren ab:

physischer sowie psychischer Gesundheitszustand

Grad der physischen bzw. psychischen Belastung

Zeitfenster

frühere Erfahrungen in ähnlichen Situationen hinsichtlich Erfolg oder Misserfolg

subjektive Bedeutsamkeit der Situation

Stressoren entgegensteuern

Einleitung

Stressoren umfassen alle inneren wie auch äußeren Ereignisse und Reize, die Dis-Stress – also negativen Stress – auslösen können. Doch erst wenn diese Stressfaktoren als solche auch erkannt werden, kann der Betroffene entsprechend gegenwirken.

✔ Innere Stressoren

Innere Stressoren hängen mit der eigenen Lebenseinstellung, mit bestimmten Gedanken und Prinzipien zusammen – eben mit allem, was sich im Kopf und im Gefühlsleben des Betroffenen abspielt.

Typisches Anzeichen ist ein ausgeprägter Perfektionismus und der Drang, alles mehr als hundertprozentig erledigen zu müssen. Ist damit auch ein übermäßiger Kontrollzwang verbunden, so bleiben die Dinge oft unerledigt. Häufig haben Betroffene Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen und letztendlich auch daran festzuhalten.

Ein ebenfalls sehr verbreitetes Beispiel für innere Stressoren ist ein übertriebenes Helfersyndrom wie auch die Unfähigkeit, hin und wieder auch mal ein klares „Nein“ aussprechen zu können.

✔ Äußere Stressoren

Zu den äußeren Stressoren zählen Umwelteinflüsse, die teils beeinflussbar, teils einfach nur hinzunehmen sind. Dazu gehören finanzielle Sorgen, Familienstreitigkeiten, Todesfälle, Umzug oder Mobbing am Arbeitsplatz.

Je nach individueller Verfassung und Belastbarkeit können schon vermeintliche Nichtigkeiten wie ein Wetterumschwung, ein Verkehrsstau oder aber die lange Schlange an der Kasse stressauslösend wirken.

Um die eigene Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, ist es im ersten Schritt unumgänglich, zunächst die persönlichen Stressoren zu identifizieren.

Thomas Holmes und Richard Rahe haben in der ‚Social Readjustment Rating Scale‘ (SRRS) 43 mögliche Ereignisse nach ihrem Ausmaß skaliert – hier ein Auszug der Top 20:

Rang

Ereignis

Stresswert

1

Tod des Ehepartners

100

2

Scheidung

73

3

Haftstrafe

63

4

Sterbefall in der Familie

63

5

Verletzung / Krankheit

53

6

Heirat

50

7

Arbeitslosigkeit

47

8

Versöhnung in der Beziehung

45

9

Pensionierung

45

10

Krankheitsfall in der Familie

44

11

Schwangerschaft

40

12

Sexuelle Schwierigkeiten

39

13

Familienzuwachs

39

14

Geschäftliche Veränderung

39

15

Einkommensveränderung

38

16

Tod eines Freundes

37

17

Berufswechsel

36

18

Vermehrte Streitigkeiten mit dem Partner

35

19

Aufnahme eines mindestens fünfstelligen Kredites

31

20

Darlehenskündigung

30

Bei all den Varianten innerer wie äußerer Stressoren lässt sich festhalten, dass diese in unterschiedlicher Form und in unterschiedlichem Maße auf die Generationen und deren Lebensbereiche einwirken. Die folgenden Abschnitte gehen infolgedessen näher auf spezifische Altersgruppen sowie typische stressauslösende Situationen, beispielsweise eine Prüfungssituation oder ein Vorstellungsgespräch, ein.

Kinder

Auch wenn es den ein oder anderen verwundern mag, doch auch Kinder leiden bereits unter Stress. Auslöser sind unter anderem Konflikte in der Familie oder einfach nur zu viele Termine in der Freizeit ohne erholsame Ruhepausen: vom Gitarrenunterricht zum Fußballtraining und dann ab zur Geburtstagsfeier des besten Freundes. Wenn Kinder überfordert sind, zeigen sie häufig Symptome wie Appetitlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen und eine verminderte Fähigkeit, Niederlagen hinzunehmen. Weitere Warnsignale sind:

feuchte Hände

trockener Mund

Verspannungen

Herzklopfen

➜ 5 alltagstaugliche Tipps gegen Stress im Kindesalter

Tipp Nr. 1

Eltern sollten sich über das Alter ihres Kindes im Klaren sein. Nicht selten erwarten Eltern mehr Reife von ihrem Kind, als es aufbringen kann.

Tipp Nr. 2

Wichtig ist eine stabile Eltern-Kind-Beziehung. Gefühle der Kinder sollten ernst genommen und entsprechend verbalisiert werden: „Du scheinst, müde zu sein.“

Tipp Nr. 3

Auch ausreichend Schlaf ist nicht zu unterschätzen. Kinder sollten morgens ausgeruht und erholt aus dem Bett kommen und über ausreichend Zeit für das Frühstück verfügen.

Tipp Nr. 4

Feste Rituale wie die Vorlese-Geschichte am Abend oder der Gute-Nacht-Kuss von Mama und Papa schenken Ruhe und Sicherheit. Das Einschlafen ist danach kein Problem mehr.

Tipp Nr. 5

Der Stress der Eltern überträgt sich auch auf die Kinder. Insofern ist eine gut organisierte Zeiteinteilung auch für Eltern durchaus sinnvoll.

Grundsätzlich gilt es, den Problemen und Ängsten der Kinder Gehör zu schenken und ihnen durch regelmäßiges Lob und Anerkennung Mut zu machen. Kindern steht die freie Zeit zu, in der sie tun können, worauf sie Lust haben und wobei sie sich wohl fühlen. Sie müssen sich im spontanen Spiel entfalten und selbst verwirklichen können. Sie sollten ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen, denn nur so gewinnen auch sie das notwendige Selbstvertrauen für eine möglichst unbeschwerte Zukunft.

Eltern, die bei ihrem Kind Stresssymptome feststellen oder von Außenstehenden auf derartige Anzeichen hingewiesen werden, können sich beim behandelnden Kinderarzt nach speziellen Anti-Stress-Programmen für Kinder erkundigen, die inzwischen von einigen Krankenkassen angeboten werden.

Schule / Hochschule

„Heute studiert jeder zweite an der Uni sein späteres Hobby für die Arbeitslosigkeit.“ (Elmar Kupke, dt. Aphoristiker, geb. 1942)

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der nur der Stärkere weiterzukommen scheint. Die Kinder sehen sich schon in der Grundschule mit Lerndruck konfrontiert. Prüfungs- und Zukunftsängste entstehen und belasten nicht nur junge Schüler, sondern auch Studenten vor wichtigen Klausuren und noch wichtigeren Prüfungen. Konkurrenzdenken lässt Konflikte untereinander entstehen, eine Klassengemeinschaft verschwindet. Mobbing ist mittlerweile Alltag an Universitäten, Schulen und sogar schon an den Grundschulen. Diskrepanzen mit dem Lehrer verstärken das Ohnmachtsgefühl der Schüler und Studenten.

Eine Entwicklung, die so erschreckend wie auch alarmierend ist: Studien zufolge soll bereits jeder dritte Schüler unter folgenden Stress-Symptomen leiden:

Niedergeschlagenheit

Kopfschmerzen

Bauchschmerzen

Appetitlosigkeit

Gereiztheit

Schlaflosigkeit

Beinahe jeder zweite Schüler stellt mehrmals pro Woche psychische und körperliche Beschwerden bei sich fest. Zwei Drittel aller Studenten sehen sich bis an ihre psychischen wie auch physischen Leistungsgrenzen geführt.

Dabei gilt der Grundsatz: Je jünger der Schüler ist, umso eher zeigen sich körperliche Stress-Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen. Mit zunehmenden Alter entstehen aus den anfänglich physischen Beschwerden psychische Folgen, die sich in Aggressivität oder Depressionen niederschlagen. Studien belegen, dass jeder zweite Patient, bei dem eine Depression diagnostiziert wurde, unter 32 Jahren ist. Infolgedessen greifen viele Studenten immer häufiger zu Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten wie Ritalin. Nur so halten sie dem Stress des Studiums Stand und steigern ihre Leistungsfähigkeit. Selbstmordgedanken sind dann nicht mehr auszuschließen.

➜ Wie kann der Schüler/Student derartige Situationen bewältigen?

Vorsätze wie „Am Wochenende lerne ich einfach mal nichts!“ sind in der Regel schwierig umzusetzen und führen letztendlich zu noch mehr Druck in der darauf folgenden Woche. Doch die Nase den ganzen Tag in die Bücher zu stecken, ist keine bessere Lösung. Stattdessen sollten Schüler und Studenten feste Lernzeiten einplanen, die auch Ruhepausen berücksichtigen, um zwischendurch abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. In solchen Erholungsphasen wird die Energie abgebaut, welche der Körper im zuvor angespannten Zustand aufgebaut hat. Körper und Geist gelangen somit wieder zu ihrem gesunden Gleichgewicht. Mögliche Aktivitäten sind:

Spazierengehen

Meditieren

Kaffeepause mit Kommilitonen

Sport

Auch Eltern können ihren Teil dazu beitragen, den Stress ihrer Kinder abzubauen, indem sie darauf achten, dass ihr Kind genügend Auszeiten nimmt. Es ist sehr wichtig, keinen allzu großen Leistungsdruck aufzubauen und Erwartungen in einem realistisch umsetzbaren Rahmen zu halten. Lob fördert das Selbstvertrauen, Angst hingegen wirkt zerstörerisch und begünstigt die Stress-Entwicklung.

Beruf

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist,

immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen!“

(Dietrich Bonhoeffer, Theologe und Widerstandskämpfer, 1906 - 1945)

Überlastungen im Berufsleben durch Arbeitsmenge, Termindruck und Hektik nehmen Jahr für Jahr besorgniserregend zu. Informations- und Kommunikationstechnologien beschleunigen Arbeitsabläufe und fördern die globale Vernetzung, was wiederum zu höheren Leistungsanforderungen führt. Hinzu kommen Konflikte mit Vorgesetzten, der Konkurrenzdruck unter Kollegen, Rückschläge und Versagensängste. Mobbing am Arbeitsplatz nimmt kontinuierlich zu, selbst Bossing (Mobbing durch Vorgesetzte) ist keine Seltenheit mehr. Viele Berufstätige können ihre Arbeit kaum mehr eigenständig einteilen, häufig bearbeiten sie mehrere Aufgaben gleichzeitig. Dies führt dazu, dass sie nach dem anstrengenden Arbeitstag in ihrer Freizeit nicht abschalten können, um sich zu regenerieren. Zudem müssen sie immer häufiger auch nach Feierabend erreichbar bleiben. Die Folge sind:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Migräne

Tinnitus

Rückenbeschwerden

Depressionen

Burnout

Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung durch die Bundesregierung unter etwa 20.000 Beschäftigten finden sich zusammengefasst im Stressreport wieder. Es folgt eine prozentuale Verteilung der von den Befragten bestätigten Stressoren:

Derartige Stress-Faktoren lassen sich in vier Bereiche unterteilen:

Psychisch-mentale Stressoren

Emotionale Stressoren

Multitasking

Unterforderung/Überforderung

Widersprüchliche Anweisungen

Angst vor Misserfolgen

Termindruck

und mehr …

Zwang zum Freundlichsein – auch gegenüber aggressiven Kollegen und Kunden

Beleidigungen

Kränkungen

Demütigungen

Mobbing

und mehr …

Soziale Stressoren

Physische Stressoren

fehlende Anerkennung durch Kollegen/Vorgesetzte

mangelnde Wertschätzung

Konkurrenzdruck

geringe Entwicklungsmöglichkeiten

Diskriminierung

und mehr …

Kälte/Hitze

Lärmbelästigung

Falsche Beleuchtung

Schichtarbeit

zu wenig Pausen

und mehr …

Erste präventive Anti-Stress-Maßnahmen obliegen dem Betrieb, denn Mitarbeiter, die sich psychisch wie physisch im Gleichgewicht befinden, sind belastbarer und leistungsfähiger als ihre gestressten Kollegen. Mögliche Stresspuffer sind:

✔ Verringerung der Arbeitsintensität

✔ Gewährleistung regelmäßiger Pausen

✔ Erweiterung von Handlungsspielräumen

✔ Schaffung von Entscheidungsmöglichkeiten/Verantwortungsbereichen

✔ Gewährleistung störungsfreier Arbeitszeiten

✔ Weiterbildungen fördern Selbstverwirklichung und reduzieren Zukunftsängste

✔ Rückmeldungen über Arbeitsqualität

✔ Förderung eines angenehmen Betriebsklimas

✔ Leistungs- und Zielvorgaben auf realistischer Basis

✔ Verbesserung der Kommunikation/Information

✔ Gestaltung einer gesundheitsgerechten Arbeitsumgebung nach Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sowie Bildschirmarbeitsplatzverordnung (BildschArbV)

Doch auch der Betroffene selbst kann sich schützen:

✔ Abwechslungsreicher Arbeitsalltag: Unterschiedliche Arbeitsvorgänge sorgen für Abwechslung und beugen der Ermüdung vor. Wer sich seine Arbeit selbst einteilen kann, sollte Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, regelmäßig durch kommunikative Tätigkeiten oder Routinearbeiten, die nur wenig Denkarbeit erfordern, unterbrechen.

✔ Biorhythmus: Mit der Tageszeit schwankt auch das Leistungsvermögen. Im Regelfall ist die Leistungsfähigkeit morgens höher als nachmittags – Arbeiten, die eine hohe Aufmerksamkeit erfordern, sollten somit in den Vormittagsbereich gelegt werden.

✔ Vermeidung von Unterbrechungen: Oft kann es schon helfen, Kollegen zu signalisieren, dass Ruhe und ein störungsfreies Arbeiten wichtig für die kommenden Minuten oder Stunden ist. Sicher findet sich auch ein hilfsbereiter Kollege, der sich bereit erklärt, das Telefon für eine gewisse Zeit zu übernehmen.

✔ Ruhezeiten: Frühstücks- bzw. Mittagspausen sollten unbedingt eingehalten werden, damit eine körperliche wie auch psychische Regeneration möglich ist. Auch zwei bis drei Minuten Entspannung zwischendurch begünstigen erhebliche Leistungsverbesserungen.

✔ Zeitplanung: Die tägliche To-do-Liste hilft ebenso, den Überblick über die Wichtigkeit wie auch Dringlichkeit von zu erledigenden Arbeiten zu behalten, wie Wochen- oder Monatspläne. So werden mögliche Stressquellen von Anfang an vermieden.

Allerdings leiden nicht nur Berufstätige unter dem enormen Leistungsdruck. Auch Arbeitslosigkeit und ständige Bewerbungsgespräche wirken belastend, definiert sich der Mensch doch zum großen Teil über den Beruf. Infolgedessen lässt auch das Gefühl, auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft nicht mehr von Nutzen oder Wert zu sein, psychische Erkrankungen wie Depressionen entstehen. So quälen sich einige Bewerber regelrecht von Vorstellungsgespräch zu Vorstellungsgespräch und stellen sich durch ihr hypernervöses Auftreten selbst ein Bein. Sie empfinden das Bewerbungsgespräch nicht als gegenseitiges Kennenlernen, nicht als Möglichkeit, festzustellen, ob Arbeitgeber und Tätigkeitsfeld zu ihnen passen, stattdessen erleben sie jeden Termin als Prüfung, die es unbedingt zu bestehen gilt. Was möchte mein Gegenüber von mir hören? Welche Antwort ist richtig? Wie schaffe ich es, mich „zu verkaufen“?

Tatsächlich prüfen viele Personaler die Stressbelastung des Bewerbers, indem Sie so genannte Stressfragen stellen, über einen längeren Zeitraum schweigen oder sonstige Methoden der Verunsicherung anwenden. Deshalb gilt es ...

... sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

... z. B. konkrete Fragen zum Unternehmen zu stellen, dauert das Schweigen länger an.

... sich im Vorfeld Antworten zu möglichen Lücken im Lebenslauf zu überlegen.

... sich von provokativen Aussagen nicht unter Druck setzen zu lassen. Es hilft, derartige Aussagen im Kopf zu Fragen umzuformulieren, auf die ohnehin jeder Bewerber vorbereitet sein sollte. Zum Beispiel:

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie zu uns passen!“

 „Warum bewerben Sie sich bei uns? Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“

Überraschende Fragen zielen darauf ab, die Motivation und Schlagfertigkeit des Bewerbers auszutesten: „Was würden Sie tun, wenn Sie Superkräfte hätten?“ Meistens kommen die besten Antworten erst nach dem Gespräch und wem partout nichts einfällt, der kann kontern: „Das scheint mir eine Fangfrage zu sein. Ich würde es vorziehen, mit Ihnen noch etwas über die offene Stelle zu sprechen.“

Sich vor Augen zu halten, dass kein Unternehmen Einladungen zu Vorstellungsgesprächen verschickt, wenn der Bewerber nicht interessant zu sein scheint, hilft, gelassen auf Stressfragen und Provokationen zu reagieren. Auch eine intensive Vorbereitung – zum Beispiel im Rollenspiel – vermeidet Stress und unterstützt ein selbstbewusstes Auftreten.

Im Privatleben

„In Partnerschaften muss man sich manchmal streiten,

denn dadurch erfährt man etwas mehr voneinander.“

(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749 - 1832)

Als wäre die berufliche Belastung nicht ausreichend, so hält auch das Privatleben unzählige Stressquellen bereit:

✔ Finanzielle Sorgen und Existenzängste

✔ Partnerschaftsprobleme, Eifersucht etc.

✔ Familienstreitigkeiten, Sorgen um den Nachwuchs etc.

✔ Nachbarschaftsstreitigkeiten

✔ Pflegefälle in der Familie

✔ und und und ...

Da mittlerweile beide Partner bzw. Elternteile bis zu 41 Stunden pro Woche berufstätig sind, fällt eine gegenseitige Entlastung weitestgehend weg. Die privaten Aufgaben in Haushalt und Familie verbleiben Umfragen zufolge meist in der Verantwortung der Frauen. Übermüdung und Unzufriedenheit sind die Folge, Reizbarkeit und Streitlust steigen an – und schon setzt sich die Stress-Spirale erneut in Gang.

Vorausgesetzt, es gibt zwei Partner – immerhin scheitert statistisch gesehen jede zweite Ehe. Die Belastung, der alleinerziehende Elternteile ausgesetzt sind, ist enorm: Sie müssen Haushalt, Beruf und Kindererziehung managen – und ihre Chancen für einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt sind – gelinde gesagt – auch bei besten Qualifikationen bescheiden. Hinzu kommt der gesellschaftliche Druck, denn noch heute sorgt eine Scheidung für Unverständnis im näheren Umkreis. Familie, Bekannte, Nachbarn – jeder bildet sich ein Urteil, ohne möglicherweise alle Fakten zu kennen. Nicht umsonst zählt die „Trennung vom Ehepartner“ zu einem der häufigsten Anlässe für einen mehrwöchigen Kuraufenthalt.

 10 Tipps, um dem Burnout zu entgehen

Tipp Nr. 1: ausreichend Schlaf

Fernsehen bis weit nach Mitternacht, obwohl der Wecker bereits morgens um 6:00 Uhr klingelt, führt zwangsläufig zu einer erhöhten Reizbarkeit durch Übermüdung und Abgeschlagenheit. Wer viel schläft, ist deutlich leistungsfähiger und belastbarer.

Tipp Nr. 2: Gelassenheit im Streit

Bei Meinungsverschiedenheiten ruhig und gelassen bleiben. Ist dies in der Hitze des Gefechts nicht möglich, so sollte das Gespräch fortgeführt werden, wenn sich die Gemüter abkühlen konnten. Ist auch dann keine Lösung zu erreichen, sollte eine dritte, neutrale Person als Moderator oder Mediator hinzugezogen werden.

Tipp Nr. 3: Gesunde Ernährung

Vitamine in Obst und Gemüse, Nüsse für Herz und Gehirn, mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag – natürlich alkoholfrei – stärken den Körper gegen alle belastenden Einflüsse von außen.

Tipp Nr. 4: Phasen der Entspannung

Um eine physische wie auch psychische Regeneration zu bewirken, benötigt der Körper regelmäßige Pausen und Ruhephasen – auch am Wochenende oder am Abend. Diese Zeiten sollten fest eingeplant werden, das heißt: Familie und Freunde haben dann keine Zugriffsmöglichkeiten. Für Alleinerziehende von Kleinkindern sowie jungen Schulkindern ist dieser Tipp leider kaum praktisch umsetzbar. Wenn Haushalt und Beruf dies erlauben, sollten sie beispielsweise Zeiten nutzen, in denen sich die Kinder beim anderen Elternteil befinden oder in denen sie ihren Mittagsschlaf halten.

Tipp Nr. 5: sportliche Aktivität

Sport bietet ein hervorragendes Ventil zum Stressabbau. Ideal sind 30 Minuten Bewegung pro Tag – möglichst im Freien und bei Tageslicht. Laufen bzw. Walken bietet sich ebenso an wie Radfahren oder Schwimmen.

Tipp Nr. 6: Ausgleich in der Freizeit

Bei der Wahl des Hobbys gilt es unbedingt, den Erholungsfaktor zu berücksichtigen. Die stressigen Phasen im Alltagsleben sind durch freizeitliche Aktivitäten zu unterbrechen, die keinen weiteren Stress und Termindruck verursachen, sondern wesentlich zur Entspannung des Körpers und des Geistes beitragen.

Tipp Nr. 7: soziale Kontakte

Der Austausch mit Freunden bietet nicht nur eine amüsante Abwechslung vom Alltag, sondern auch die Möglichkeit, sich belastende Ereignisse und Begebenheiten von der Seele zu reden. Im gegenseitigen Austausch lassen sich Lösungswege schneller aufdecken, vielleicht haben Bekannte ähnliche Situationen bereits durchlebt und bewältigt.

Tipp Nr. 8: Dusche für die Seele

Die Dusche nach dem Aufstehen oder auch am Abend ist für viele Menschen zu einer lieben Gewohnheit geworden. Dabei geht es längst nicht mehr allein um die Körperpflege, denn das Duschen regt den Kreislauf an und erweckt das Bewusstsein für den gesamten Körper. Das fließende Wasser wäscht jegliche Anspannung vom Körper, was wiederum neue Frische und Energie verleiht.

Tipp Nr. 9: Prioritäten setzen

Die Familie sollte stets an erster Stelle stehen. Freizeit ist Freizeit, berufliche Verpflichtungsgefühle und Gewissensbisse sind fehl am Platz. Ausflugspläne dürfen nicht endlos aufgeschoben werden. Und auch der Haushalt kann warten, wenn die Familie sich eine gemeinsame Auszeit zum Auftanken gönnt.

Tipp Nr. 10: Positives Denken

Wer einer schwierigen Situation mit einer negativen Einstellung begegnet, verkrampft und wird nervös. Gelassenheit kombiniert mit einer optimistischen Denkweise löst den Stress-Knoten. Darum ist die Devise: „Ich schaffe es!“

Es ist förderlich, sich selbst jeden Tag etwas Gutes zu gönnen – gerade an Tagen, an denen der Stress die Oberhand zu gewinnen scheint.

Ernährung

Obgleich die vorangegangenen Abschnitte einige hilfreiche Ratschläge für eine effektive und dauerhafte Stressbewältigung enthielten, wurde ein Thema bislang vernachlässigt: die Ernährung. Der Körper verliert in Zeiten schwerer Stress-Belastung wertvolle Vitalstoffe, die durch eine gezielte Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aufgefangen werden können.

Stress und Ernährung – zwei Themen, die sich scheinbar nicht gut miteinander vertragen. Stress geht Hand in Hand mit Zeitdruck, eine ausgewogene Ernährung hingegen beansprucht Zeit. Zeit, um sich mit den Nährstoffen, die einzelne Lebensmittel enthalten, auseinander zu setzen. Zeit, um gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. Doch wer sich diese Zeit nicht nimmt, spart am falschen Ende, denn eine ausgewogene Ernährung schützt den Körper vor freien Radikalen, die in Stressperioden vermehrt frei gesetzt werden. Ungehindert greifen diese freien Radikalen Körperzellen an und begünstigen Herzkrankheiten, Krebs wie auch eine vorzeitige Alterung.

Besonders wichtig gegen Stress sind:

 Vitamin A

✔ Tomaten

✔ Grünkohl

✔ Papaya

✔ Karotten

✔ Leber

 Vitamin C

(Ascorbinsäure)

✔ Zitrusfrüchte

✔ Spinat

✔ Brokkoli

 Vitamin B1

(Thiamin)

✔ Vollkornprodukte

✔ Sonnenblumenkerne

✔ Weizenkeime

 Vitamin B2

(Riboflavin)

✔ Vollkornprodukte

✔ Mandeln

✔ Milch

✔ Milchprodukte

✔ Fleisch

✔ Geflügel

 Vitamin B5

(Pantothensäure)

✔ Haferflocken

✔ Vollkornweizen

✔ Nüsse

✔ Reis

✔ Apfelsinen

✔ Melonen

✔ Tomaten

✔ Eier

✔ Milch

✔ Milchprodukte

✔ Fleisch

 Vitamin B6

(Pyridoxin)

✔ Sojabohnen

✔ Nüsse

✔ Eier

✔ Bananen

✔ Fisch

✔ Geflügel

 Vitamin B12

✔ Eier

✔ Milch

✔ Milchprodukte

✔ Fisch

✔ Fleisch

✔ Geflügel

 Vitamin E

✔ Samen

✔ Nüssen

✔ kalt gepresste Öle

✔ Margarine

 Niacin

✔ Vollkornprodukte

✔ Fisch

✔ Fleisch

 Folsäure

✔ Salat

✔ Spinat

✔ Brokkoli

✔ Karotten

✔ Spargel

✔ Sojabohnen

✔ Nüsse

✔ Kartoffeln

✔ Milch

✔ Fisch

✔ Fleisch

 Zink

✔ Haferflocken

✔ Erbsen

✔ Kakao

✔ Basilikum

✔ Camembert

✔ tierische Innereien

✔ Fisch

✔ Austern

 Kalzium

✔ Milch

✔ Milchprodukte

✔ Mineralwasser

 Kalium

✔ Kartoffeln

✔ Spinat

✔ Kiwis

✔ Fisch

 Magnesium

✔ Vollkornprodukte

✔ Nüsse

✔ Haferflocken

✔ Schokolade

✔ Mineralwasser

 Phosphor

✔ Bohnen

✔ Milch

✔ Milchprodukte

✔ Fisch

✔ Fleisch

 Kupfer

✔ Vollkornprodukte

✔ Buchweizen

✔ Nüsse

✔ Schokolade

✔ Leber

✔ Schalentiere

 Selen

✔ Nüsse

✔ Eigelb

✔ Fisch

✔ Fleisch

Hilfe von Fachleuten

Einleitung

Stress belastet Körper und Geist in vielerlei Hinsicht. Laut Sicherheitsreport 4/94 unterscheiden Fachleute vier Bereiche:

Kognitive Ebene

Emotionale Ebene

Denkblockaden/Blackout

Konzentrationsstörungen

Gedächtnisstörungen

Wahrnehmungsstörungen

Scheuklappeneffekt/Realitätsflucht

Tagträume/Albträume

Leistungsschwäche

Destruktive Gedankengänge: „Das schaffe ich nie!“; „Ich kann das nicht!“; „Es wird nicht funktionieren!“

Schreck/Panik

Ärger/Wut

Aggressionsbereitschaft

Unsicherheit

Unausgeglichenheit

Nervosität

Unzufriedenheit

Gefühlsschwankungen/Reizbarkeit

Depressionen

Apathie/Teilnahmslosigkeit

Hypochondrie

Vegetativ-hormonelle Ebene

Muskuläre Ebene

trockener Mund

„Kloß im Hals“

tränende Augen

Migräne

hervortretende Adern

Hautveränderungen

Beklemmung in der Brust

Atembeschwerden

Herz-Kreislauf-Beschwerden

Herzrasen

hoher Blutdruck

Erhöhung des Infarktrisikos

Darm- und Magengeschwüre

Verdauungsbeschwerden

Gastritis

weiche Knie

Schlafstörungen / chronische Müdigkeit

Anfälligkeit für Infektionen

hoher Cholesterinspiegel

übermäßiges Schwitzen

Schwindelanfälle

starre Mimik

Stottern

Zähneknirschen

Spannungskopfschmerz

Fingertrommeln

Faustballen

nervöse Gestik

Fußwippen

Rücken-, Kopfschmerzen

allgemeine Verspanntheit

schnelle Muskelermüdung

Neigung zu Muskelkrämpfen

Muskelzittern, Ticks

Das vorangegangene Kapitel 5 beschäftigte sich bereits eingehend mit stressauslösenden Situationen im Kindesalter, in Schule, im Studium, im Beruf und im Privatleben – wie auch mit möglichen Bewältigungsstrategien. Was aber, wenn die Stressbelastung nicht mehr alleine bewältigt werden kann? Welche Möglichkeiten bleiben den Betroffenen, der Stress-Spirale zu entgehen? An wen können sie sich wenden?

Im Folgenden finden sich eingehende Informationen zu Anlaufstellen wie Ärzte und Psychologen und zu der Frage: „Was bringt eigentlich ein Kur-Aufenthalt?“

Hilfe suchen

Der erste Schritt ist zugleich auch der schwierigste Schritt: den eigenen Stress erkennen und sich selbst gegenüber eingestehen. Vielleicht sind sogar schon die persönlichen Stressoren bekannt. Und doch scheitert eine erfolgreiche Stressbewältigung nicht selten am Unverständnis der Umwelt oder dem (scheinbaren) Mangel an Möglichkeiten, Stress abzubauen. Umso wichtiger ist es, an dieser Stelle nicht mutlos aufzugeben, sondern professionelle Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Anlaufstellen bieten Hausärzte, Psychologen, aber auch Anbieter spezieller Anti-Stress-Programme, wie zum Beispiel Sport, autogenes Training etc.

Die Argumente „keine Zeit“ oder auch „kein Geld“ gelten hier nicht, denn „Zeit für sich selbst“ soll ja durch derartige Maßnahmen zurückgewonnen werden. Und aus Kapitel 7 geht hervor, wie und wo Stressgeplagte finanzielle Unterstützung erhalten. Auch Krankenkassen sind sehr daran interessiert, unüberschaubare Ausgaben, die aus Folgeerkrankungen mit stressbedingten Ursachen resultieren, zu vermeiden.

➜ Wie hilft die Medizin?

In erster Linie behandelt die Medizin lediglich Symptome, die aus dem Stress erwachsen. Tabletten gegen Kopfschmerzen, Tabletten gegen Magenbeschwerden … vielleicht auch eine Gastroskopie, die ergebnislos verläuft. Dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin ist kein Vorwurf zu machen, denn es ist seine bzw. ihre Aufgabe, den Schmerz zu lindern und ernsthaften Erkrankungen des Körpers auf den Grund zu gehen.

Es liegt nicht zuletzt auch in der Verantwortung des Patienten, seine seelische Überforderung sowie den daraus resultierenden Stress offen darzulegen. Sobald medizinische Ursachen auszuschließen sind, kann der Hausarzt sich mit dem Patienten über weitere Schritte beraten, z. B. durch eine Überweisung an einen Psychologen oder mittels Beantragung eines Kuraufenthaltes bei der zuständigen Krankenkasse.

➜ Wie hilft die Psychologie?

Vielen fällt der Weg zum Psychotherapeuten bzw. Psychologen nicht leicht. Zu verankert ist das befremdliche Bild von der „Couch“ und dem absonderlichen Menschen mit Stift und Block in der Hand. Zudem setzt die Gesellschaft psychologische Hilfe noch immer mit „Verrücktheit“ gleich. Sucht der Betroffene Rat bei Verwandten oder Freunden, so fällt nicht selten der Satz: „Was willst du denn da? So etwas brauchst du doch gar nicht!“

Tatsächlich vermag gerade eine Psychotherapie wahre Wunder zu vollbringen. Der Therapeut bzw. Psychologe nimmt sich ausreichend Zeit für seine Patienten. Zeit, die unabdingbar ist, um eine Basis des Vertrauens zu schaffen. Er weiß die richtigen Fragen zu stellen, das Gespräch zu führen und dem Patienten einen Wechsel der Perspektive zu ermöglichen. Der Stressgeplagte betrachtet seine alltäglichen Belastungen nicht länger von innen heraus, sondern aus dem Blickwinkel eines neutralen Zuschauers. Dementsprechend leichter fällt die Lösungsfindung.

Es ist Balsam für die Seele, die Dinge aussprechen zu können, während der andere einfach nur zuhört, lenkt und weder mit gut gemeinten Ratschlägen unterbricht noch mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist. Schon wenige Gespräche, die – nebenbei bemerkt – in ungezwungener Atmosphäre und in bequemer Sitzposition stattfinden, verschaffen ungeahnte Erleichterung.

➜ Wie hilft der Sport?

Leichter bis mäßiger Ausdauersport ist die beste Medizin gegen Stress, insbesondere gegen chronischen Stress. Experten empfehlen drei- bis fünfmal Ausdaueraktivitäten in der Woche für eine Dauer von 30 bis 60 Minuten. Besonders geeignet sind Bewegungsformen wie Joggen, Radfahren, Nordic Walking, Kampfsport oder Schwimmen.

Doch auch wer zeitlich derart eingespannt ist, dass drei- bis fünfmal die Woche Sport kaum umzusetzen ist – und Zeitmangel zählt immerhin zu den wesentlichen Stressoren unserer Gesellschaft – sollte die positive Wirkung sportlicher Betätigung nicht unterschätzen. Selbst eine einzige Trainingseinheit pro Woche fördert das Wohlbefinden – und wenn es nur für diesen einen Tag ist. Finden Sie keine „Ausreden“ für den inneren Schweinehund, sondern bekämpfen sie ihn: Meist ist das Aufraffen an sich problematischer als das anschließende Training! Ein kleiner Trick, sich selbst zu überlisten, ist, eine Sportart auszuwählen, die an feste Zeiten gebunden ist. Findet das Training an jedem Mittwoch um 18.00h statt, so ist der Trainierende weniger geneigt, es ausfallen zu lassen, als wenn „auch morgen noch ein Tag“ ist. Sollte die Entscheidung für das täglich geöffnete und sehr flexible Fitnessstudio fallen, so hilft es, z. B. gleich nach der Schule/Arbeit hinzufahren und nicht erst zu Hause auf dem Sofa zur Ruhe zu kommen.

Der Grund für die positive Wirkung sportlicher Aktivitäten liegt darin, dass Sport körperliche Stressreaktionen abzubauen vermag. Der Sport dient als Blitzableiter für die Stresshormone und fördert eine gefäßreparierende Wirkung, was wiederum das Risiko eines Herzinfarktes mindert. Doch Sport vermag noch mehr:

Bewegung regt die Bildung von Enzymen an, die den Körper von Schadstoffen und Stoffwechselabfällen befreien.

Sport fördert zudem die Bildung eines Wachstumshormons, welches die Fettverbrennung begünstigt. Auch der Anstieg von Testosteron, Cortisol und Adrenalin steigert die Lipolyse alias Fettverbrennung.

Bewegung setzt körpereigene Opiate frei, die ein Glückserfühl erzeugen.

Sport lenkt die Konzentration auf die körperliche Anstrengung und damit weg von der Belastung des Alltags.

➜ Wie hilft Entspannung?

➜ Wie hilft eine Auszeit?

Umfang: 600 Wörter

Finanzielle Unterstützung

Einleitung

Inhalt:

Welche finanzielle Unterstützung bieten Krankenkassen?

Textart: Text

Umfang: 600 Wörter

Hilfe beantragen

Inhalt:

Welche Schritte müssen unternommen werden, um finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Textart: Checkliste, Anleitung

Umfang: 300 Wörter

Fazit

Inhalt:

Kurze Zusammenfassung des Themas, Wiederholung der wichtigsten Punkte

Textart: Text

Umfang: 500 Wörter

Frequently Asked Questions

Inhalt:

Überblick über die wichtigsten Inhalte des Ratgebers durch Fragen und Antworten

Textart: FAQ

Umfang: 15 - 20 Fragen und Antworten

10. Buchtipps

Beyer, A. & Lohaus, A. (2006). Stresspräventionstraining im Jugendalter. Göttingen: Hogrefe.

Hampel, P. & Petermann, F. (2003). Anti-Stress-Training für Kinder.Weinheim: Beltz.

Heeg, F. J.; Beinhold, F.; Bubel, S. (2004). Lust auf Arbeit. Was muss ich tun, was müssen andere für mich tun und was müssen ich und die anderen gemeinsam tun, damit Arbeit Spaß macht. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Kaluza, G. (2012). Gelassen und sicher im Stress - Das Stresskompetenzbuch. Heidelberg: Springer.

Klein-Heßling, J. & Lohaus, A. (2000). Stresspräventionstraining für Kinder im Grundschulalter. Göttingen: Hogrefe.

Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche. Heidelberg: Springer.

Lohmann-Haislah, A. (2012). Stressreport Deutschland 2012. Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Tausch, R. (2007). Hilfen bei Stress und Belastung. Was wir für unsere Gesundheit tun können. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag

11. Partner

Inhalt:

Liste der Partner (Logo, Link, Name)

Textart: Linkliste

12. Quellen

HYPERLINK "http://www.apotheken-umschau.de" www.apotheken-umschau.de

HYPERLINK "http://www.barmer-gek.de" www.barmer-gek.de

HYPERLINK "http://www.entwicklungspsychologie.stangl.eu/stress.shtml" www.entwicklungspsychologie.stangl.eu/stress.shtml

HYPERLINK "http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/gesundheitsvorsorge/psychische_belastungen_stress/stress_am_arbeitsplatz_und_se.htm" www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/gesundheitsvorsorge/psychische_belastungen_stress/stress_am_arbeitsplatz_und_se.htm

HYPERLINK "http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/grundkurs_bueroalltag/stress_und_entspannung/dem_stress_die_kalte_schulter.htm" www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/grundkurs_bueroalltag/stress_und_entspannung/dem_stress_die_kalte_schulter.htm

HYPERLINK "http://www.falkrichter.de/psychologie/stress.htm" www.falkrichter.de/psychologie/stress.htm

HYPERLINK "http://www.familie.de/kinder-stress/" www.familie.de/kinder-stress/

HYPERLINK "http://www.gesundheit.bloggemeinschaft.net" www.gesundheit.bloggemeinschaft.net

HYPERLINK "http://www.hilfe-bei-burnout.de" www.hilfe-bei-burnout.de

HYPERLINK "http://www.kath.de/lexikon/praevention_gesundheit/stressabbau_sport.php" www.kath.de/lexikon/praevention_gesundheit/stressabbau_sport.php

HYPERLINK "http://www.lexikon.stangl.eu/36/coping" www.lexikon.stangl.eu/36/coping

HYPERLINK "http://www.managerseminare.de" www.managerseminare.de

HYPERLINK "http://www.medpsych.uni-freiburg.de" www.medpsych.uni-freiburg.de

HYPERLINK "http://www.nathaliechaumien.com/stresssymptome-bei-schulern-und-studenten" www.nathaliechaumien.com/stresssymptome-bei-schulern-und-studenten

HYPERLINK "http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Symptome/Stress/Artikel/18734.php" www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Symptome/Stress/Artikel/18734.php

HYPERLINK "http://www.praevention-von-essstoerungen.de" www.praevention-von-essstoerungen.de

HYPERLINK "http://www.technikerkrankenkasse.de" www.technikerkrankenkasse.de

HYPERLINK "http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/junge-profis/article13613232/Wie-man-bei-Stressfragen-cool-bleibt.html" www.welt.de/wirtschaft/karriere/junge-profis/article13613232/Wie-man-bei-Stressfragen-cool-bleibt.html

HYPERLINK "http://www.de.wikipedia.org/wiki/Stressor" www.de.wikipedia.org/wiki/Stressor

Passende Zitate zum Thema Stress und einzelnen Unterthemen

„Wenn man seine HYPERLINK "http://zitate.net/ruhe.html" \o "21 Zitate" Ruhe nicht in sich HYPERLINK "http://zitate.net/finden.html" \o "8 Zitate" findet, ist es HYPERLINK "http://zitate.net/zwecklos.html" \o "1 Zitat" zwecklos, sie andernorts zu HYPERLINK "http://zitate.net/suchen.html" \o "13 Zitate" suchen.“ (Francois de La Rochefoucauld)

„Es ist schon komisch, dass ein Mann, der sich um nichts auf der Welt Sorgen machen muss, hingeht und eine Frau heiratet!“ (Eminem)

„Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt.“ (Peter Bamm)

„Angst ist für die Seele ebenso gesund wie ein Bad für den Körper.“ (Maksim Gorki)

„Wenn du im HYPERLINK "http://zitate.net/rechte.html" \o "35 Zitate" Recht bist, kannst du dir leisten, die HYPERLINK "http://zitate.net/ruhe.html" \o "21 Zitate" Ruhe zu bewahren; und wenn du im HYPERLINK "http://zitate.net/unrecht.html" \o "11 Zitate" Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.“ (Mahatma Gandhi)

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