Auszug aus Dissertation: Fallstudie zur Nutzungsbedeutung von WebMapping-Anwendungen innerhalb eines Webportals

Das Prinzip von freier, quelloffener Software, bekannt als "Freie Software" bzw. "Open Source" ist im Wesentlichen in den 1980er Jahren entstanden (Seel, Kraft 2008). Als Initiator Freier Software gilt allgemeinhin Richard Stallmann, welcher 1983 das Projekt GNU (GNU is Not Unix) mit dem Ziel ins Leben rief, ein freies Betriebssystem zu entwickeln.

Erstellt von DoktorKai vor 9 Jahren
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Durch den Austausch von Wissen verschiedener Anwender und Entwickler sollte Quellcode entwickelt bzw. an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden. Für die Entwicklung des freien Systems soll es ein Schlüsselerlebnis gegeben haben. Ein Laserdrucker am Arbeitsplatz von Stallmann funktionierte zuweilen nicht richtig. Um das Problem zu lösen, kontaktierte er die Firma Xerox mit der Bitte nach Herausgabe des Quellcodes, erhielt jedoch keine Erlaubnis, diesen zu ändern. Als Resultat dessen überlegte er sich, wie man eine Zusammenarbeit in diesem Bereich verbessern könnte. Als Grundlage dafür entstand ein Betriebssystem basierend auf Freier Software (Feller, Fitzgerald 2002).
1985 gründete Stallmann die Free Software Foundation (FSF), welche ein Lizenzsystem entwickelte, um in Bezug auf Software das Urheberrecht zu sichern und zugleich die Freiheit der Software zu garantieren. Laut der FSF definiert sich Freie Software durch die Gewährleistung der folgenden vier Freiheiten (FSF-Weblink, 2.2.2011):

* Freiheit der unbegrenzten Nutzung für jeden Zweck
* Freiheit des Studiums der Funktionsweise der Software
* Freiheit der Weitergabe der Software auch durch Kopie
*Freiheit der Veränderung der Software und der Weitergabe der Veränderungen


1991 veröffentlichte der finnische Student Linus Torvald einen Prototypen eines an Unix angelehnten Betriebssystems namens Linux. Dieser Prototyp wurde im Internet vorgestellt und diverse Diskussionen und Verbesserungsvorschläge folgten.
Im Jahre 1998 propagierte die Open Source Initiative (OSI) erstmals den Begriff "Open Source". Ziel war es, Missverständnisse zu umgehen (Feller, Fitzgerald 2002).

Die Assoziation "umsonst" sollte vermieden und eher durch "Offen für alles" ersetzt werden. Der Begriff "Freie Software" zog vielfach Missverständnisse und Schwierigkeiten nach sich; so wurde irrtümlicherweise gemutmaßt, diese Software sei grundsätzlich unkommerziell. Tatsächlich wird Freie Software in hohem Maße zu kommerziellen Zwecken genutzt. Zudem nahmen Wirtschaftsvertreter den Begriff "Freie Software" oftmals mit großem Argwohn auf. ""Free" ist nicht nur zweideutig (Freibier und Freie Rede), sondern offensichtlich war es in "The Land of the Free" zu einem unanständigen, konfrontationellen, irgendwie kommunistisch klingenden four-letter word geworden" (Grassmuck 2002). Während der Begriff "Freie Software" auch gesellschaftspolitische Aspekte wie Freiheit und Gemeinschaft stärker hervorhob, geht es bei dem Begriff "Open Source" eher um eine pragmatische, technische Herangehensweise, um Nützlichkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit der Software zu betonen (vgl. Grassmuck 2002; Reiter 2004;
Behncke 2006; Prokop 2010).
Praktisch gibt es aber kaum Unterschiede zwischen Freier Software und Open Source Software; die meisten Softwareprojekte fallen unter beide Definitionen oder unter keine von beiden (Möller 2005, Wichmann 2005). Mundhenke (2007)
schreibt: "Die Unterscheidung zwischen Freier Software und Open Source Software ist ökonomisch und rechtlich nicht bedeutsam, beide Begriffe stimmen inhaltlich weitgehend überein [...]. In der Praxis hat sich der Terminus Open- Source-Software weitgehend durchgesetzt". Im Folgenden sollen diese Begriffe synonym verwendet werden (vgl. auch Prokop 2010). Unter Open Source Software soll jene Software verstanden werden, welche explizit der Definition der Open Source Initiative (OSI) entspricht.

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